Einleitung
Nun kommt der Apostel auf das eigentliche Problem der Uneinigkeit zu sprechen.
Er gibt deutliche Hinweise, wie wir durch unser Reden zur Erbauung des anderen beitragen können.
Der Apostel zeigt, wie er die Umstände der Gefangenschaft verarbeitete.
Einteilung
Aufruf zur Freude und Ermahnung, eins gesinnt zu sein (V. 1–3)
Die Anliegen vor Gott kundwerden lassen – der Friede Gottes (V. 4–7)
Alles was wohllautet ... wenn es irgendein Lob gibt (V. 8.9)
Dank für die Gabe (V. 10)
Einblicke in das Leben eines Gefangenen (V. 11–18)
Alle Ehre Gott und Wunsch um Segen (V. 19.20)
Grüße und Gnade (V. 21–23)
Vers 1
Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, so steht fest im Herrn, Geliebte: Paulus hatte in Kapitel 2 den Herrn Jesus in seiner Erniedrigung vorgestellt und in Kapitel 3 als das Ziel in der Herrlichkeit, dem Paulus nachstrebte; schließlich hatte er von Ihm als dem Heiland gesprochen, der den Leib der Gläubigen bei seinem Kommen umgestalten wird. Das ist die Voraussetzung dafür, festzustehen und sich zu freuen:
die Erniedrigung des Herrn am Kreuz
seine Verherrlichung
sein Wiederkommen
Meine geliebten und ersehnten Brüder [ejpipovqhtoς]: ersehnen, herbeisehnen, erwünschen, herbeiverlangen. Paulus liebte die Geschwister in Philippi. Er war das Werkzeug Gottes, das sie zum Glauben führte. Da ist es verständlich, dass er eine enge Beziehung zu ihnen hatte.
Meine Freude und Krone [stevfanovς]: 16-mal ist in diesem Brief von „Freude“ oder „freuen“ oder „froh sein“ die Rede. Die Philipper sind jetzt schon die Freude des Paulus, und in Zukunft werden sie seine Krone sein. Er wollte keinen Ruhm für seinen Dienst, obwohl der Herr ihm diesen Lohn geben wird. Sein Ruhm, seine Krone, waren sie selbst. Sie waren sein schönster Schmuck (vgl. 1Thes 2,19).
So steht fest im Herrn, Geliebte: so, ebenso [ou{twς ... ejn kurivw]. Wirkliche Festigkeit gibt es nur im verherrlichten Herrn im Himmel. Das Christentum ist die Offenbarung der Liebe Gottes. Die Liebe ist das Motiv zu einem hingebungsvollen Dienst für den Herrn Jesus. Das allein gibt Festigkeit. Die Erwartung des Herrn Jesus als Heiland für unseren Leib gibt ebenfalls Festigkeit. Seine Liebe zu den Menschen im Allgemeinen und zu den Gläubigen insbesondere ist das Geheimnis seines wirkungsvollen Dienstes.
Feststehen [stevkw]: dastehen; a) eigentlich: stehen (Mk 3,31; 11,25; Joh 1,26; Off 12,4). Übertragen: feststehen, etwas aushalten, durchstehen; seinen Stand (unbeweglich) halten; treu stehenbleiben (Röm 14,4; Gal 5,1).