Behandelter Abschnitt Phil 4,1-3
„Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, so steht fest im Herrn, Geliebte!
Evodia ermahne ich, und Syntyche ermahne ich, gleich gesinnt zu sein im Herrn. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, steh ihnen bei, die in dem Evangelium mit mir gekämpft haben, auch mit Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens sind“ (4,1–3).
„Meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone“, welch wunderschöne Anrede! Die Philipper waren für den Apostel Gegenstände der Liebe und der Sehnsucht, der Freude und des Ruhmes. Die brüderliche Liebe ist doch ein wertvolles Geschenk des Herrn in dieser lieblosen Welt. Wenn sie doch mehr vorhanden wäre, mehr ausgeübt und mehr geschätzt würde! Aus der Bruderliebe entspringt das Verlangen sich zu sehen, die Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Aussprache und Austausch der Gedanken. Und wenn wir treu leben, dann sind wir einander zur Freude.
Wie viel Freude könnten wir einander doch bereiten, wenn wir wirklich unser Leben mit dem Herrn führen würden, wenn jeder dem Herrn treu ergeben wäre! Die Hirten, die so viel Sorgen um die Gläubigen haben, finden hier auf der Erde wenig Anerkennung, aber bei der Erscheinung des Herrn wird ihre Arbeit Anerkennung von Seiten des Herrn finden.
Der Apostel hatte die feste Zuversicht, dass seine Arbeit an den Philippern später einmal gewürdigt würde. Das würde ein Grund der Freude für ihn sein, da ihr Glaubensleben und ihr Zeugnis als Versammlung sehr lobenswert waren. So sollten sie feststehen im Herrn. Wenn sie später zu des Apostels Freude sein sollten, mussten sie feststehen, aber nicht in eigener Kraft, sondern im Herrn.
Der Christ wird von allen Seiten und auf vielerlei Arten versucht. Der Teufel möchte ihn vom rechten Weg abbringen, die Welt will ihn gefangen nehmen. Die Sorgen wollen ihn verschlingen, selbst durch Gläubige können für ihn Schwierigkeiten entstehen. Darum gilt es festzustehen, die Gnade des Herrn in allen Lagen immer in Anspruch zu nehmen, für die großen und die geringfügigen Dinge!
Ein großes Hindernis für das Feststehen im Herrn ist die Uneinigkeit. Zwei Schwestern, Evodia und Syntyche waren in diesem Fall angesprochen. Beide waren im Dienst für den Herrn tätig, beide hatten mit dem Apostel für die Ausbreitung des Evangeliums gekämpft, aber sie waren uneins. Wie traurig! Das zeigt uns, dass wir für den Herrn tätig sein können, während gleichzeitig das Fleisch in uns wirkt.
Welche Geduld hat doch der Herr mit den Seinen! Ein treuer Bruder sollte den beiden Schwestern beistehen, d. h. ihnen behilflich sein, wieder aufeinander zuzugehen. Wie sorgt doch der Herr so treu für die Glaubenden, wenn sie sich in Gefahr oder auf Abwegen befinden!
Der Apostel ist voller Interesse für seine Mitarbeiter und der Gedanke war seinem Herzen kostbar, zu wissen, dass ihre Namen in dem Buch des Lebens standen. Erfüllt der Gedanke auch unsere Herzen mit Freude, dass die Namen unserer Mitgeschwister im Buch des Lebens stehen?