Zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geist, und hierzu wachend in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen: Der letzte Teil der Waffenrüstung ist das Gebet. Dafür gibt es kein Bild. Der Kämpfer wird aufgefordert, zu beten. Nachdem wir die einzelnen Teile der Waffenrüstung betrachtet haben und nun den Kämpfer in voller Ausrüstung vor uns stehen sehen, könnten wir den Eindruck haben, dass er nun zum Kampf bereit sei. Doch was sehen wir da? Er fällt zum Gebet auf seine Knie. Das ist nicht das Bild der Kraft, sondern der Schwachheit. Das gibt uns Kraft im Kampf. Es sind nicht die Teile der Waffenrüstung, sondern es ist die völlige Abhängigkeit von Gott. Ein Kämpfer, der so auf seinen Knien liegt, ist für den Feind unbesiegbar.
Zu aller Zeit betend: Geregelte Gebetszeiten sind gut; je länger, je besser. Doch die Schrift spricht wenig über solche Zeiten. Der Herr forderte die Jünger auf „allezeit zu beten und nicht zu ermatten“ (Lk 18,1). Stets im Gebet (Ps 109,4) ist noch etwas anderes. Leben in einer Gebetsbeziehung. Mehr mit dem Hut auf dem Kopf gebetet, als ohne Hut (Karl Brockhaus).
Mit allem Gebet und Flehen: mit allen verschiedenen Arten des Gebets (1Tim 2,1).
In dem Geist: Im Geist Gottes oder in einer bestimmten Geisteshaltung, nicht in einer äußeren Form.
Wachend: Wachsamkeit im Gebet ist erforderlich. die Jünger sind in Gethsemane eingeschlafen.
Für alle Heiligen: Der Kämpfer denkt nicht nur an sich selbst und seinen Kampf in himmlischen Örtern, sondern er betet beharrlich, anhaltend und flehentlich zu Gott für alle Heiligen, damit sie mit ihm in diesem Kampf bestehen und die Feinde dort überwältigen. Oder beten wir nur für bestimmte Heilige? Er sucht das Wohl seiner Brüder, damit er zusammen mit ihnen das Land verteidigen kann und im Bewusstsein und der Freude an den himmlischen Dingen seine himmlische Stellung im Glauben verwirklicht. Wir kämpfen in einem Heer, in dem alle Heiligen kämpfen.