Mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe: Das sind die persönlichen Voraussetzungen für das würdige Wandeln entsprechend der Berufung.
Demut [tapeinofrosuvnh]: o. Bescheidenheit, Niedriggesinntheit; sie wird hervorgerufen durch die Beschäftigung mit der Wahrheit Gottes und mit der Liebe des Herrn, der „von Herzen demütig [tapeinovς]“ war (Mt 11,29). Sich demütigen heißt: Bereit sein, von sich aus einen niedrigen Platz einzunehmen. Die Gläubigen sollen mit Demut [tapeinofrosuvnh] fest umhüllt sein (1Pet 5,5). Demut ist auch die Haltung des Dienens. Das erste Mal kommt Demut in Verbindung mit dem Dienen des Apostels Paulus vor (Apg 20,19).
Sanftmut [prauvthς]: o. Freundlichkeit, Milde; kommt aus der Demut hervor. Sanftmut ist das Gegenteil von Selbstbehauptung, die Bereitschaft, eine von außen kommende Demütigung zu erdulden. Moses war der sanftmütigste Mann auf der Erde (4Mo 12).
Mit Langmut [makrotumiva]: o. Geduld. Wirkliche Demut und Sanftmut zeigen sich in Langmut und kommen daraus hervor. Langmut bezieht sich auf Personen, Geduld, Ausharren (uJpomonhv) auf Umstände.
Einander ertragend in Liebe: Wenn diese Drillinge vorhanden sind und mit Liebe kombiniert werden, kann man einander ertragen; dann wird die Einheit sichtbar. Dazu müssen wir in der Liebe des Herrn gewurzelt und gegründet sein (3,17).