Einteilung
1. Absender und Gruß; Einleitung (1,1–11)
1.1. Einleitung und das Lob Gottes (1,3–11)
1.2. Dank des Apostels für den Trost, den sowohl er als auch die Leser von Gott in den Leiden empfingen (1,3–7)
1.3. Mitteilung über die Errettung des Paulus und seiner Mitarbeiter aus Todesgefahr (1,8–11)
2. Selbstrechtfertigung des Apostels gegen erhobene Vorwürfe; persönlichen Auseinandersetzungen (1,12–2,17)
2.1. Der lautere Lebenswandel des Apostels und seine Wahrhaftigkeit im brieflichen Verkehr (1,12–14)
2.2. Bericht über den Wechsel seiner Reisepläne; Hinweis auf seine Zuverlässigkeit als die eines Apostels Christi und des treuen Gottes (1,15–22)
2.3. Angabe des wahren Grundes, weshalb Paulus nicht nach Korinth gekommen war (1,23–2,4)
2.4. Beseitigung des Zerwürfnisses zwischen Paulus und den Korinthern; Empfehlungen der Milde gegenüber dem Ausgeschlossenen (2,5–11)
2.5. Erlebnisse in Troas und Mazedonien; Lob für die siegreiche Wirkung der Heilsverkündigung (2,12–17)
3. Die Herrlichkeit des neuen Bundes und des apostolischen Amtes bei äußerer Armut und Verfolgung (3,1–6,10)
3.1. Die Herrlichkeit (3,1–4,6)
3.1.1. Einleitende Bemerkungen: Die Versammlung in Korinth als Empfehlungsbrief für Paulus (V. 1–3) und Gott als sicherer Grund der Zuversicht (V. 1–5)
3.1.2. Die Herrlichkeit des neuen Bundes und des apostolischen Amts gegenüber dem alten Bund und dem Dienst Moses (3,6–11)
3.1.3. Die Verschiedenheit der beiden Dienste tritt sowohl bei ihren Dienern als auch in ihren Wirkungen zu Tage (3,12–18)
3.1.4. Paulus und die Seinen treten als rechte Verkünder mit Furchtlosigkeit, Wahrhaftigkeit und göttlicher Erleuchtung auf (4,1–6)
3.2. Die körperliche Schwachheit und äußere Bedrängnis der Diener Christi und doch dabei die innere Herrlichkeit des apostolischen Dienstes und der Hoffnung (4,7–5,10)
3.2.1. Die leidensvolle äußere Lage der Apostel neben ihrer Glaubenszuversicht (4,7–15)
3.2.2. Im Sterben des äußeren Menschen vollzieht sich die Erneuerung des geistlichen Menschen (4,16–18)
3.2.3. Die Hoffnung und Sehnsucht des Paulus nach der himmlischen Leiblichkeit und der himmlischen Heimat (5,1–10)
3.3. Paulus bezeugt die Lauterkeit und Selbstlosigkeit seines apostolischen Wirkens im Gegensatz zu den Angriffen seiner äußerlich bevorzugten Gegner (5,11–6,10)
3.3.1. Persönliche Bemerkungen, besonders bezüglich seines Verhältnisses zur Versammlung (5,11–13)
3.3.2. Hinweis auf den eigenartigen Inhalt seiner Predigt und auf die Herrlichkeit seines Versöhnungsdienstes (5,14–21)
3.3.3. Paulus als Apostel vorbildlich durch opferreiche und selbstlose Berufserfüllung im Dienst Gottes (6,1–10)
4. Ermahnungen zu einem reinen Wandel (6,11–7,1)
4.1. Feierliche und liebevolle Bitte an die Korinther um volle Wiederherstellung der Gemeinschaft (6,11–13)
4.2. Warnung vor allem heidnischen Wesen und Forderung der vollkommenen Heiligung (6,14–7,1)
5. Freude des Apostels über die Aussöhnung mit der Versammlung und das bereitwillige und bußfertige Verhalten der Korinther (7,2–16)
5.1. Die Bitte des Apostels, die Versicherung seiner Liebe und die Bezeugung des Vertrauens (7,2–4)
5.2. Die Freude des Apostels über die Ankunft und die Botschaft des Titus (7,5–7)
5.3. Die Freude des Apostels über die heilsame Wirkung des ersten Briefes und über das völlig wiederhergestellte Einvernehmen und über den günstigen Bericht des Titus (7,8–16)
6. Die Geldsammlung für die notleidende Versammlung in Jerusalem (8,1–9,15)
6.1. Der erfreuliche Erfolg der Sammlung bei den mazedonischen Versammlungen (8,1–5)
6.2. Aufforderung der Korinther zu reger Beteiligung an den Sammlungen (8,6–15)
6.3. Empfehlung des Titus und der beiden anderen Abgeordneten des Paulus (8,16–24)
6.4. Was Paulus von den Korinthern bisher gerühmt hat und nun erwartet (9,1–5)
6.5. Nochmalige Aufforderung zu reger Beteiligung an der Sammlung (9,6–15)
7. Paulus rechtfertigt seine apostolische Würde und Wirksamkeit gegen seine judaistischen Gegner (10,1–12,18)
7.1. Gegenüber dem Vorwurf der Charakterschwäche und des fleischlichen Wandels weist Paulus seine Gegner auf die erprobte Wirkung seines Wirkens hin (10,1–6)
7.2. Auseinandersetzungen mit den Gegnern im einzelnen (10,7–12,18)
7.2.1. Das Recht des Apostels, sich seines Amtes zu rühmen. Verwahrung gegen den Vorwurf mangelnden persönlichen Mutes (10,7–11)
7.2.2. Die Verschiedenheit des von Paulus mit Recht und von seiner Gegnern mit Anmaßung geübten Selbstruhmes (10,12–18)
7.2.3. Der Selbstruhm des Apostels gegen seine Gegner (11,1–12,10)
7.2.3.1. Weshalb der Apostel sich rühmt (11,1–6)
7.2.3.2. Der Ruhm seines uneigennützigen Wirkens im Gegensatz zu seiner Gegnern (11,7–15)
7.2.3.3. Erneute Bitte um Entschuldigung seines törichten Selbstruhmes (11,16–21a)
7.2.3.4. Der Selbstruhm des Apostels im Blick auf seine Lebenserfahrungen (11,21b–12,10)
7.2.3.4.1. Ruhm über Abstammung, Amt und seiner Leiden im Dienst (11,21b–33)
7.2.3.4.2. Ruhm über die höchsten Begnadigungen und tiefsten Demütigungen (12,1–10)
7.2.4. Abschluss des Selbstruhmes und der Selbstverteidigung (12,11–18)
7.2.4.1. Hinweis auf das Unrecht der Korinther (12,11–13)
7.2.4.2. Ankündigung der bevorstehenden Ankunft des Apostels – Abweisung einer Verleumdung (V. 14–18)
8. Schlussermahnungen an die Versammlung (12,19–13,13)
8.1. Berichtigung einer Meinung der Korinther; Befürchtung des Apostels wegen des sittlichen Zustands der Gemeinde (12,19–21)
8.2. Ankündigung eines unparteiischen Verfahrens und schonungslosen Gerichts (13,1–10)
8.3. Schlussermahnungen, Grüße und Segenswunsch (13,11–13)
Kapitel 1
Einleitung
Diesen Brief hat Paulus auf seiner dritten Missionsreise (56/57 n. Chr.) aus Mazedonien geschrieben (2,13; 7,5–7; 8,1; 13,1; Apg 20,1). In seinem ersten Brief an die Korinther hatte er am Schluss geschrieben, dass ihm eine wirkungsvolle Tür in Ephesus aufgetan worden war, dass es aber auch viele Widersacher gab. Bereits dort hatte er seine Absicht zu erkennen gegeben, die Korinther zu besuchen, nachdem er Mazedonien durchzogen hätte. Danach wollte er weiter nach Jerusalem reisen und schließlich auch einen Besuch in Rom machen. Offensichtlich hatte er aber seinen Plan geändert, denn in diesem zweiten Brief schreibt er nun, dass er auf dem Weg nach Mazedonien zuerst zu ihnen kommen wollte und dann später ebenfalls wieder zu ihnen zurückkehren wollte, um von ihnen nach Jerusalem begleitet zu werden.
Doch offensichtlich war er zwei Jahre in Ephesus geblieben, dann aber Hals über Kopf wegen eines Aufruhrs in Ephesus nach Mazedonien abgereist (Apg 20,1). Er kam nach Troas (an der Westküste Kleinasiens), wo der Herr ihm eine wirkungsvolle Tür öffnete (2Kor 2,12-13). Hier traf dann Titus mit dem Apostel zusammen. Titus brachte dem Apostel gute Nachrichten über die Korinther, was den Apostel so erfreute, dass er diesen zweiten Brief schrieb. Wahrscheinlich ist der erste Brief im Frühjahr 57 geschrieben worden, der zweite Brief im Herbst 57.
Einteilung
Einleitung (V. 1.2)
Dank für Gottes Trost in Trübsal (V. 3‒7)
Das Urteil des Todes in sich habend (V. 8‒11)
Nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes wandeln (V. 12‒14)
In Christus ist das Ja und das Amen (V. 15‒24)
Vers 1
Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, der Versammlung Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: Ebenso wie im ersten Brief stellt sich Paulus auch hier als Apostel vor. Er hatte viele ernste Dinge in seinem ersten Brief zu Sprache gebracht.
Und Timotheus, der Bruder: Paulus hatte Timotheus und Erastus bereits von Ephesus aus nach Mazedonien gesandt. Mazedonien war seit 146 v. Chr. eine römische Provinz (im Norden Griechenlands), wo sich die Städte Beröa, Amphipolis, Thessalonich, Apollonia und Philippi befanden. Das ist wohl der Grund, weshalb Timotheus in der Anrede des ersten Briefes fehlt. Doch nun war Paulus ja ebenfalls in Mazedonien und somit wieder mit Timotheus zusammengetroffen. Deshalb erwähnt er ihn jetzt mit in dem Gruß.
Der Versammlung Gottes, die in Korinth ist: Auch wenn es in Korinth viele Dinge gab, die Paulus tadeln musste, so war es doch die Versammlung Gottes. Die Versammlung Gottes bildet weltweit eine Einheit, die Einheit des Leibes Christi. Heute hingegen ist sie in viele Kirchen und Gruppen aufgeteilt. Sogar an einem Ort findet man häufig verschiedene Gruppen. Es wäre schön, wenn wir heute wieder etwas von der Gesinnung hätten, die die Brüder vor zweihundert Jahren beseelte.
Samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: Achaja war ebenfalls eine römische Provinz, die Attika, Böotien und den Peloponnes umfasste. In dieser Provinz lagen Korinth, Kenchreä und auch Athen. Es ist der südliche Zipfel des heutigen Griechenland.
Dieser Brief sollte von allen Gläubigen in der Gegend gelesen werden. In 1. Korinther 1 hatte Paulus geschrieben: „samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen“. Hier schreibt er von „allen Heiligen, die in ganz Achaja sind“. In jedem Fall betraf das Wort Gottes nicht nur die Gläubigen in Korinth, sondern gilt für alle Gläubigen zu allen Zeiten.