Wir aber predigen Christus als gekreuzigt, den Juden ein Anstoß und den Nationen eine Torheit: Christus als gekreuzigt: Die Predigt hat nicht nur einen gestorbenen Herrn zum Inhalt. Die Kreuzigung ist der Ausdruck der totalen Verachtung Christi seitens des Menschen. Wie kann ein in Schwachheit gekreuzigter Christus dem natürlichen Menschen helfen? Alles anerkennt der Mensch zuvor, bis er seine Sündhaftigkeit anerkennt. Erst das tiefe Bewusstsein seiner Sünde lässt ihn zu einem gekreuzigten Christus aufschauen.
Den Juden ein Ärgernis [skavndalon]: Die Juden sind an diesem Stein des Anstoßes zu Fall gekommen. Tatsächlich war es natürlich ihr Fleisch, das sich daran stieß. Solch ein Evangelium ist eine Schande, und daher ist es auch eine Schande, ein Christ zu sein, der an so etwas glaubt. Das deutsche Wort Schande ist von Skandal abgeleitet. Die Juden empfanden das Evangelium als einen Skandal. So reagieren auch heutzutage viele Menschen.
Den Nationen eine Torheit: Die Nationen haben gar nicht mit einem Justizmord gerechnet. Das römische Recht stand in hohem Ansehen. Wenn die Römer jemand verurteilten, war die Sache klar. Als Paulus über die Auferstehung Christi sprach, hatten die Athener für solch eine Behauptung nur ein müdes Lächeln. Es ist eine große Torheit, zu glauben, dass die Errettung durch einen „Verbrecher“ bewirkt worden sei.