Weil ja sowohl Juden Zeichen fordern als auch Griechen Weisheit suchen: Wenn Juden an den Messias dachten, dachten sie nur an Wunder und Zeichen und eine eindrucksvolle Entfaltung von Herrlichkeit. Niemals hat Gott so viele Zeichen getan wie zur Zeit des Herrn Jesus und der Apostel. Doch die Obersten des Volkes verwarfen den Herrn Jesus trotz aller Wunder, die Er in Matthäus 8-11 getan hat, und forderten Ihn auf, ein Zeichen zu tun (Kap. 12,38; 16,1–4). Das größte Zeichen der Torheit für einen Juden ist ein gekreuzigter Messias, das Zeichen Jonas! Was für ein Gegensatz zwischen einem kraftvollen Messias (vgl. Heb 6,5), der die Juden vom Joch der Römer befreit, und einem Messias, der am Kreuz in tiefem Elend stirbt. Das ist alles andere als Kraft, sondern absolute Schwachheit. Dieser Messias entsprach nicht ihren Erwartungen, wohl aber ihrem sündigen Zustand.
Zeichen: Der Herr hat während seines Dienstes sehr viele Wunder und Zeichen getan. Die Obersten glaubten trotzdem nicht an Ihn (Mt 16,1). Sie sahen die vielen Zeichen nicht, weil sie blind waren (vgl. Joh 9,39-41). Dasselbe sehen wir in Matthäus 12,38, wo die Schriftgelehrten und Pharisäer ein Zeichen sehen wollten.
Griechen Weisheit: Vernunft, Intellekt, Argumentationen, Diskussionen. Ihr Fleisch verlangte danach. Dadurch wird dem Fleisch geschmeichelt. Das Volk liebte das Argumentieren und Philosophieren. Die Griechen haben das theoretische Denken erfunden. Das hatte bereits 600 Jahre vor Christus angefangen. In Apostelgeschichte 17 sieht man, wie der Apostel Paulus ihnen auf ihrer Ebene begegnete. Allerdings gab es derart viele Schulen mit unterschiedlichen Meinungen, so dass für die Griechen im Grunde alles sehr verwirrend war. Sie meinten, Paulus würde etwas ganz Neues bringen. Doch seine Botschaft war ein gekreuzigter „Verbrecher“.