Einleitung
Gott hatte sehr viel Geduld mit dem Volk Israel, doch als das Volk schließlich den Herrn Jesus verwarf und dann noch Stephanus steinigte, setzte Gott das Volk beiseite und wandte sich die Gnade endgültig den Nationen zu. Trotzdem hat Gott Einzelnen, einem Überrest des Volkes immer wieder uneingeschränkt Gnade zugewandt. Kapitel 11 ist die Antwort auf die in Vers 1 gestellte Frage.
Paulus selbst war ein Israelit und zugleich ein Bild dieses Überrestes, wie es ihn auch in den Tagen Elias gab.
Die Annahme der Nationen war keine endgültige Verwerfung Israels.
Gott wird aus Zion der Herr Jesus als Erretter hervorkommen.
Einteilung
Gott hat sich immer einen Überrest in Israel erhalten (V. 1–10)
Israel soll durch die Nationen zur Eifersucht gereizt werden (V. 11–15)
Die Christenheit anstelle Israels – Erstling und Masse – Ölbaum und Zweige (V. 16–24)
Gnade für einen Überrest aus Israel (V. 25–32)
Das Lob Gottes und seiner Weisheit (V. 33–36)
Vers 1
Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit aus dem Geschlecht Abrahams, vom Stamm Benjamin:
Verstoßen [ajpwqevw]: weg-, zurückstoßen, vertreiben, verwerfen. Das könnte so scheinen. Gott bleibt seinen Verheißungen treu. Und wenn Er diese nicht am ganzen Volk erfüllen kann, erfüllt Er sie aber doch auf der Basis der Gnade an einem Teil dieses Volkes. Paulus gilt dafür als ein eindrucksvolles Beispiel. Er ist ein Nachkomme Abrahams (dem Träger der Verheißungen), und zwar aus dem Stamm Benjamin. Benjamin wurde in Richter 21 vor dem Verderben bewahrt; er gehört zu den beiden Stämmen, die Gott nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft treu blieben.