In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten: Der Herr richtet den Blick zum Himmel. Dort ist das Haus des Vaters. Wir finden das „Haus des Vaters“ bereits in Johannes 2,16. Doch da geht es um den irdischen Tempel. Jetzt hingegen spricht der Herr nicht über den irdischen Tempel, sondern über die himmlische Wohnung Gottes. Denselben Wechsel finden wir im Blick auf die Seinen (1,11; 13,1). In Kapitel 1 geht es um die Juden, später um die Jünger.
Wohnung [monhv]: das Bleiben, das Verweilen, der Aufenthalt, die Wohnung. Nur zweimal in Gottes Wort: Johannes 14,2.23. Der Herr würde seinen Jüngern beim Vater eine Wohnung (Bleibe) zurichten! In der Zeit der Verwerfung an Christus zu glauben, hat die höchste Segnung zur Folge: Unterschiedslos eine Stätte im Haus des Vaters (Lohn steht immer in Beziehung zum 1000j. Reich).27 Wir werden dort den Vater ehren und „vor ihm in Liebe“ sein (Eph 1,4). Die Kindschaft beziehungsweise Sohnschaft geht weit über das Priestertum hinaus.
Können wir noch darüber staunen, dass wir eine Wohnung im Vaterhaus haben? „Wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben“ (vgl. 1Kor 2,9-10). Hier geht es nicht um Kronen oder Städte oder eine Stellung im Reich.
Gehen [poreuvomai]: Sich begeben, von einem Ort zum anderen gehen; der Vorgang des Gehens.
Bereiten [eJtoimavzw]: Bereit machen, vorbereiten, zurichten, besorgen (einziges Vorkommen in diesem Evangelium).
Stätte [tovpoς]: Ort, Stelle, Platz, Gegend, Land, Raum; ein Platz, den eine Person oder Sache einnimmt.
Am Kreuz bereitete er sein Volk für diese Stätte zu; seine Gegenwart in der Herrlichkeit macht diese Stätte für sein Volk bereit (H. S.).
27 Der Tempel in Hesekiel besteht ebenfalls aus der Wohnung Gottes, wird aber auch viele Priesterwohnungen haben. Eigentlich sollte das gesamte Volk Israel eine Nation von Priestern sein (2Mo 19,6). Jedenfalls sind alle Gläubigen in dieser Zeit ein Volk von Priestern.↩︎