Ich muss {a.l. wir müssen} die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann: Viele Handschriften haben „wir müssen“, was sich dann aber kaum auf die Personen der Gottheit bezieht, evtl. auf den Heiligen Geist. Vgl. Joh 3,11: „Wir wissen, was wir gesehen haben“. Schließt der Herr die Jünger mit ein?
Die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat: Der Ursprung dieser Werke ist Gott der Vater. „Er musste durch Samaria ziehen“ (4,4); Er musste auch die anderen Schafe bringen (10,16). Der Herr wusste um die kurze Zeit, in der Er seinen Dienst erfüllen sollte. Wir sehen den Sohn Gottes hier als vollkommenen Diener.
Solange es Tag ist: Es war solange Tag hier auf der Erde, wie der Sohn Gottes als das Licht hier war (8,12; vgl. 12,35). Er ist objektiv das Licht, doch Er will Menschen auch subjektiv das Licht vermitteln.
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann: Die Nacht kommt, wenn der Herr Jesus nicht mehr hier auf der Erde ist. Blindheit würde diese Welt erfassen, wenn sie den Herrn verwerfen würde. Dann können die Werke nicht mehr vollbracht werden, die der Herr tat.
In diesen Worten kommt der Schmerz des Herrn zum Ausdruck, dass Er verworfen war. Die Zeit würde kommen, wo die Sünde die Oberhand gewinnen würde. Er würde hinausgeworfen und getötet werden. Das Christentum würde sich allerdings ausbreiten. Das Christentum ist nicht „das Licht der Welt“, sondern das Herausnehmen eines Volkes aus der Welt.