Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden: Der Herr weiß jede Frage zu beantworten; er verneint beides. Das ist für die Jünger etwas völlig Neues. In ihrem gesetzlichen, jüdischen Denken war dafür kein Raum, dass solch ein Leiden nicht Folge von Sünde sei, sondern zur Herrlichkeit Gottes ausschlagen sollte. So haben auch die Freunde Hiobs dessen Leiden falsch beurteilt. Diesen Aspekt haben sie nicht berücksichtigt.
Übrigens ist diese Aussage ein schönes Beispiel dafür, dass wir solche Aussagen nicht absolut nehmen dürfen! Der Herr sagt ja nicht, dass der Blindgeborene und seine Eltern sündlos waren.
Werke Gottes: Der Herr kommt damit auf einen sehr wichtigen Grundsatz zu sprechen: Es gibt Dinge (letztlich sind sie zwar alle eine Folge der Sünde), durch die Gott sich verherrlichen will. Die Werke Gottes sollten an ihm offenbar werden. Es geht nicht um die Sünde des Menschen, sondern um die Gnade Gottes. Der Tod des Lazarus war zur Verherrlichung Gottes (11,4), der Tod des Petrus sollte es ebenfalls sein (21,19); so war es auch mit der Krankheit des Paulus (2Kor 12,9). Jede Krankheit könnte zur Ehre Gottes sein. Welch ein erhabener Sinn von Krankheiten.
Der Herr Jesus ist es, der diese Werke im Auftrag Gottes ausführt (V. 4.10).