Und sie kommen nach Jericho. Und als er aus Jericho hinausging mit seinen Jüngern und einer zahlreichen Volksmenge, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, der Blinde, bettelnd {a. l. Bartimäus, ein blinder Bettler} am Weg: Nach der Auferweckung des Lazarus hatte der Herr sich für eine Zeit verborgen, in einer Stadt nahe der Wüste mit Namen Ephraim (Joh 11,54). Von dort aus ist Er nach Jericho gezogen und hat sich dort dem Volk gezeigt. Als sie Jericho verlassen, folgt ihm eine zahlreiche Volksmenge.
Da sitzt am Wegesrand ein Blinder: Bartimäus heißt „Hochgepriesen“. Außerdem ist er arm. Er hat nicht viel aufzugeben, anders als der reiche junge Mann in diesem Kapitel. Dazu ist er blind, doch in seiner Blindheit sah er mehr als der reiche Mann. Zum ersten Mal hören wir in diesem Evangelium die Worte: „Sohn Davids“. Es ist der Name des Messias. „Die aber den Herrn suchen, verstehen alles“ (Spr 28,5). Dieser Mann versteht, wer der Herr Jesus ist. Wer seine Blindheit einsieht, also seinen verlorenen Zustand, fängt an zu sehen.
Darin unterscheidet sich Bartimäus von dem ganzen Volk: Er wusste, dass er arm und blind war. Das Volk wusste das nicht. Blind über Gott, blind über den Sohn Gottes. Das Volk steht im Begriff, den Herrn zu kreuzigen. Das ist nun ist die letzte Möglichkeit für den Blinden, geheilt zu werden.