Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen und nicht der Mensch um des Sabbats willen: Alle Verordnungen Gottes im Alten Testament sind für den Menschen gegeben, nicht umgekehrt. Das Judentum war eine Religion, die sich an den Menschen im Fleisch richtete, um seine Verderbtheit offenbar zu machen.
Der Sabbat war als eine Freude für den Menschen gedacht. Er ist der Ausdruck der Güte Gottes. Menschen haben ihn einerseits für Profitsucht missbraucht (Neh 13,15) und andererseits mit zahllosen Verordnungen umstrickt. Dadurch wurde er zu einer Last. Die Traditionen der Ältesten – für die feurig gekämpft wurde und die das Wort Gottes beiseitesetzten – wurden als Quintessenz der Orthodoxie betrachtet. Wer es wagte, sie beiseitezusetzen, wurde als gefährlicher Irrlehrer gebrandmarkt. Daher war es unausbleiblich, dass Jesus mit den Verfechtern dieser Orthodoxie zusammenstieß (vgl. H. A. Ironside).
Die Gnade ist warm, mitfühlend, mehr an Menschen als an Vorschriften interessiert, wie gut und wertvoll sie in sich selbst auch sein mögen. Gesetzlichkeit ist kalt, exakt und weitaus mehr mit pünktlichem Gehorsam gegenüber den Geboten beschäftigt als mit den Bedürfnissen von Menschen und ihrer Befreiung von der Knechtschaft der Sünde (HAI).
Während der ganzen Zeit des jüdischen Systems wie auch in der Zeit davor gab es Seelen, die auf Christus warteten, und die einzigen Personen, die jemals Gott in dem jüdischen System geehrt haben, waren solche, die durch den Glauben über diesem System standen.