Behandelter Abschnitt Mt 3,5-6
Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgebung des Jordan; 6 und sie wurden von ihm im Jordan getauft, indem sie ihre Sünden bekannten: Johannes predigt in der Wüste von Judäa (V. 1); Jerusalem und ganz Judäa gehen zu ihm hinaus. Der jüdische Gottesdienst, verbunden mit dem Tempel in Jerusalem, wird übergangen. Das religiöse System ist faul. Das einfache Volk glaubt der Predigt des Johannes, bekennt seine Sünden und lässt sich taufen.
Sünden bekennen: Johannes predigt das Gericht und die Buße, nicht die Gnade. Die Gnade konnte erst nach dem Tod des Sohnes Gottes entfaltet werden.
Die Vergebung der Sünden, von der Johannes gesprochen haben mag, scheint mir vielmehr eine Frage der Regierung Gottes zu sein, als die vollständige Reinigung der Sünde, die die Frucht der Gnade war, nachdem das Werk der Versöhnung vollbracht war (W. Kelly).
Buße ist das moralische Selbstgericht der Seele vor dem Auge Gottes, die Anerkennung seines Gerichts, des Zustands vor Ihm, und die Beugung unter dieses Gericht (W. Kelly).
Sie wurden im Jordan getauft: Die Taufe ist immer auf den Tod: Es ist die Anerkennung des Sünders, dass er den Tod verdient hat. Die christliche Taufe geschieht auf den Tod Jesu Christi. Taufe ist die sichtbare Absonderung vom unbußfertigen Teil des Volkes und das Hinzufügen zum neugebildeten Überrest. Johannes predigt keine Reformen, sondern Buße. Nur die Anerkennung des Todes im Gericht öffnet den Weg, auf dem der Messias empfangen werden kann.