Ich habe euch geliebt, spricht der Herr; aber ihr sprecht: „Worin hast du uns geliebt?“ – War nicht Esau der Bruder Jakobs?, spricht der Herr {eig. ist der Spruch des Herrn}. Und ich habe Jakob geliebt: Gott beginnt damit, dem Volk seine Liebe vorzustellen, die sich nie geändert hat und nicht verblasst. Daher war das Verhalten des Volkes für Gott umso schmerzlicher. Ihre freche Antwort stellt diese Aussage in Frage; sie wollen Beweise. Gott erinnert Israel an die nahe Verwandtschaft zu Edom. Was für einen Grund hatte Gott, Jakob zu lieben und Esau nicht? War Jakob besser? In charakterlicher Hinsicht stand Esau Jakob nichts nach. Doch die Geschichte beweist, wie Gott Esau – nachdem er sich als ein Gottloser offenbart hatte – verworfen und Israel geliebt hat. Das hat nichts mit der Ankündigung bei der Geburt der beiden zu tun (1Mo 25,23).
Und ich habe Jakob geliebt: Gottes Liebe ist unbegreiflich groß. Gott liebt nicht wegen des Volkes, sondern wegen seiner Liebe zu den und wegen seiner Eide an die Patriarchen: „Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der Herr sich euch zugeneigt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern wegen der Liebe des Herrn zu euch und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen hat, hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Haus der Knechtschaft, aus der Hand des Pharaos, des Königs von Ägypten“ (5Mo 7,7-8).