Bist du nicht von alters her, Herr, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben. Herr, zum Gericht hast du es gesetzt, und, o Fels, zur Züchtigung es bestellt: Mein Heiliger – ob Habakuk Gott in seiner Heiligkeit bereits rechtfertigt, oder kann er nicht verstehen, dass Gott den Gerechten im Volk Israel mit dem Gottlosen wegrafft? Im schrecklichsten Gericht rief der Herr Jesus aus, dass Gott heilig sei (Ps 22,3). Oder will Habakuk das Gericht abwenden? Jedenfalls weiß er, dass die Gerechten nicht sterben werden. Der Heilige bringt Gericht und Züchtigung (= Korrektur, WK), Gericht für die gottlosen Juden, Züchtigung für die Gottesfürchtigen. Für Habakuk ist es eine Frage, ob Gott in seiner Heiligkeit solch rohe Gesellen zum Guten seines Volkes gebrauchen kann. Zugleich ist Gott ein Fels in der Brandung (5Mo 32,4).
Herr, mein Gott, mein Heiliger: (a) Herr: Gott ist der Unwandelbare, der Beständige für sein Volk; (b) mein Gott: Habakuk hat eine persönliche Beziehung zu Gott; (c) mein Heiliger: der Böses letztlich nicht dulden kann. Der Herr Jesus stellt sich Philadelphia als der Heilige vor.
Wir werden nicht sterben: Das ist Habakuks Hoffnung. Er vertraut darauf, dass diese Züchtigung nicht zum Tod führen wird (5Mo 33,6). Er begreift, dass Gott auch im Gericht Gnade üben wird, auch wenn es ihm verborgen ist (5Mo 29,29). Habakuk ist ein Gerechter, der durch diesen seinen Glauben leben wird.