Hab 1,12: Bist du nicht von alters her, HERR, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben. HERR, zum Gericht hast du es gesetzt, und, o Fels, zur Züchtigung es bestellt.
Zugleich greift der Prophet diese Lästerung auf, um das Gericht über diese gottlose Nation vonseiten Gottes anzurufen. Sie mögen den wahren Gott leugnen, aber, so fragt der Prophet, „bist du nicht von alters her, Gott, mein Gott, mein Heiliger“? Kann Gott in Übereinstimmung mit seiner eigenen Herrlichkeit und Heiligkeit gleichgültig der Gottlosigkeit derer sein, die Ihn herausfordern, indem sie sich selbst göttliche Macht anmaßen? Unmöglich! Der Prophet beugt sich unter das, was Gott gesagt hat, und bekennt, dass das Volk Gottes zu ihrer Zurechtweisung unter die Zucht Gottes gekommen ist, doch kann er hinzufügen: „Wir werden nicht sterben.“ Wenn Gott sein Volk züchtigt, so deshalb, damit es in Übereinstimmung mit Ihm lebt. Wenn Er seine Feinde richtet, so bedeutet dies ihr ewiges Verderben, entsprechend dem Lohn, den sie verdient haben (vgl. Jer 46,28). Der Prophet erkennt somit klar, dass sie trotz der augenscheinlichen überwältigenden Erfolge der Chaldäer in Wirklichkeit auf dem Weg ins Gericht waren, selbst wenn sie in der Zwischenzeit von Gott zum Gericht anderer gebraucht wurden.