Einleitung
Jeremia spricht für sich selbst und für die Übriggebliebenen, schildert die Bedrängnis, spricht über seinen Glauben und fordert alle auf, Buße zu tun und zum Herrn zurückzukehren. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Gott auch wieder segnen und Wiederherstellung geben kann.
Jeremia drückt all seine Not vor Gott aus und bereitet so Worte für den Überrest künftiger Tage vor, kurz vor dem öffentlichen Erscheinen des Herrn Jesus. Vieles von dem, was er sagt, passt auch in den Mund des Herrn Jesus als dem, der die Sünden seines Volkes getragen hat. Jeremia war ein Mann der Schmerzen, darin ist er ein Vorbild vom Herrn Jesus.
Nicht der Feind hat die Stadt erobert, sondern der Herr hat sie hingegeben.
Einteilung
Verzweiflung und Klage Jeremias wegen der schweren Prüfungen (V. 1–20)
Das Bewusstsein der Gütigkeiten des Herrn führt zu neuer Hoffnung (V. 21‒36)
Hinweis auf Gottes Güte und Erbarmen (V. 37‒51)
Bitte um Rettung und um Rache an den Feinden (V. 52‒66)
Vers 1
Ich34 bin der Mann, der Elend gesehen durch die Rute seines Grimmes: Jeremia hat nicht nur das Gericht angekündigt, sondern auch die Auswirkungen des Gerichts gesehen: das ganze Elend als Folge der Rute des Grimmes des Herrn. Und gibt es jemanden, auf den diese Worte besser passen als auf den Herrn Jesus? Was für ein Elend hat Er gesehen, als Er in die Welt eintrat! Was für ein Elend, als Gott Ihn auf dem Kreuz zur Sünde machte und mit Sünden belud!
34 Das dritte Lied (Kap. 3) ist wie die beiden ersten gebildet, nur dass hier alle drei Strophenzeilen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen.↩︎