Behandelter Abschnitt Jer 10,1-2
Einleitung
Zeitliche Einordnung: 4–11. Jahr Jojakims (605‒598).
In diesem Kapitel finden wir die Erhabenheit Gottes, des Herrn der Heerscharen, in Gegenüberstellung zu Götzen der Nichtigkeit.
Der Götzendienst bringt schließlich das Gericht über Israel und insbesondere über Juda und die Stadt Jerusalem.
Jeremia identifiziert sich völlig mit dem Volk und teilt seinen Kummer ‒ der Herr Jesus hat sich nicht nur mit den Seinen identifiziert, sondern auch ihre Ungerechtigkeit getragen.
Gott ist der König der Nationen; sie alle sind Ihm verantwortlich. Er ist nicht der König der Versammlung.
Einteilung
Die toten Götzen und der lebendige Gott (V. 1–16)
Ein Feind aus dem Norden wird Juda verwüsten – Jeremias Fürbitte (V. 17–25)
Kurzbeschreibung
Sein Volk soll nicht den Weg der Nationen lernen und nicht vor den Zeichen des Himmels erschrecken. Die Satzungen der Völker sind nichtig. Erneut der Götzendienst: Das Niederbeugen vor Götzen aus Holz, geschmückt mit Silber und Gold, mit Nägeln befestigt, damit sie nicht umfallen. Sie können weder Böses noch Gutes tun (V. 1–5).
Der Prophet besingt die Größe Gottes im Vergleich zu den nichtigen Götzen. Die Götzen werden mit Silber aus Tarsis und Gold aus Uphas geschmückt und – man zieht ihnen blauen und roten Purpur an. Der Herr zeichnet sich durch Wahrheit aus: Er ist der lebendige Gott und ein ewiger König. Seine Gerichte sind für die Bewohner der Erde unerträglich (V. 6–10).
Die Götzen, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, werden völlig verschwinden (V. 11).
Eine erhabene Beschreibung der Größe Gottes als Schöpfer: Erde und Himmel sind kunstvoll bereitet. Donner, Regen, Dunst, Blitze, alles sind Wunder Gottes. Da wird jeder Mensch dumm. Der Goldschmied wird über das Götzenbild beschämt. „Denn er ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils; Herr der Heerscharen ist sein Name“ (V. 12–16).
Die Bevölkerung Judas soll vor dem Feind fliehen. Ein schmerzlicher Schlag folgt. Das Zelt ist zerstört. Die ganze Herde der Hirten ist zerstreut. Vom Land des Nordens kommt das Unglück, Juda wird zur Wüste. Der Mensch vermag nichts, gottgemäße Zucht würde Heilung bringen, doch wehe, wenn Gott im Zorn züchtigt. Er soll seinen Grimm auf die Nationen gießen, die Ihn nicht kennen, weil sie Jakob aufgezehrt haben – das ist fast die Stimme Habakuks (V. 17–25).
Verse 1.2
Hört das Wort, das der Herr zu euch redet, Haus Israel! 2 So spricht der Herr: Lernt nicht den Weg {o. gewöhnt euch nicht an den Weg} der Nationen, und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, weil die Nationen vor ihnen erschrecken: Die Nationen dienen den Götzen und bedienen sich des Okkultismus und der Sterndeutung (Zeichen des Himmels). Doch das jagt sie nur in Schrecken. Diesen Weg soll das Volk Israel (hier natürlich das verbliebene Haus Juda) nicht lernen. Bei den Zeichen des Himmels kann man an die Horoskope der Nationen denken.