Einleitung
Been
Dieses Kapitel behandelt weiterhin die Größe Gottes, jetzt jedoch auf dem Hintergrund der heidnischen, götzendienerischen Völker, unter denen der Herr einen Sieger erweckt hatte, der die anderen Völker in Schrecken und Angst versetzen würde. Dieses Kapitel behandelt eine Sache, die man unter Menschen einen Rechtshandel zwischen zwei Personen und Parteien nennt. Der Herr bezog die Völker in solch einen Rechtshandel mit ein. Natürlich ist das eine bildhafte Ausdrucksweise (V. 1–4).
Die Völker schreckten jedoch davor zurück, denn wer könnte solch einem Sieger widerstehen? Sie sprachen einander Mut zu (V. 5–7).
Für den Überrest aus Juda gab es jedoch keinen Anlass, zu erschrecken oder sich zu fürchten (V. 8–10).
Jede Form von Antisemitismus wird verschwinden (V. 11.12).
Das Würmchen Jakob, das Völkchen Israel, wird den Völkern Widerstand leisten: Der Herr wird Israel zu einem neuen und scharfen Dreschschlitten machen (V. 13–16).
Schließlich wird der treue Überrest aus Juda doch in der Endzeit durch die große Drangsal gehen müssen. Der Herr wird sie jedoch bewahren und ihnen in ihrer Not entgegenkommen (V. 17–20).
Danach wandte sich der Prophet wieder an die götzendienerischen Völker. Können ihre Götzen das verkündigen, was in Zukunft geschieht, wie Gott das tut (V. 21–23)?
Am Ende des Kapitels heißt es, dass nichts und niemand dem Herrn widerstehen können (V. 24–29).
Weitere Punkte
Die Prophezeiungen haben immer eine doppelte Bedeutung: (a) Sie haben Bezug auf die Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft und (b) enthalten einen Hinweis auf die endgültige Erfüllung beim Kommen Christi, sowohl bei seinem ersten als auch bei seinem zweiten Kommen.
Anwendung auf uns: Auch wir haben es mit dem großen Babylon (der abgefallenen Christenheit) zu tun. Christus wird dieses Babylon vernichten (Off 17; 18).
Einteilung
Der Herr handelt souverän mit den Völkern durch einen Mann, den Er dazu bestimmt (V. 1–4)
Die Völker vertrauen weiter auf ihre Götzen (V. 5–7)
Der Herr erzieht und befreit das Volk Jakobs (V. 8–13)
Der Herr gebraucht sein Volk bei der Schaffung einer neuen Ordnung (V. 14–16)
Erbarmen mit den Elenden und Segen nach Gericht für Israel und die ganze Welt (V. 17–20)
Die Völker mögen sich rechtfertigen, doch sie sind keine Götter, sondern Nichtigkeit (V. 21–24)
Der Retter kommt, die Botschaft wird Jerusalem verkündigt (V. 25–29)
Vers 1
Wendet euch schweigend zu mir, ihr Inseln; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen; sie mögen herannahen, dann mögen sie reden; lasst uns miteinander vor Gericht treten: Gott ruft alle Völker zur Verantwortung. Hier finden wir eine reiche Kraftquelle, nicht nur für Israel, sondern für die gesamte Welt.
Neue Kraft gewinnen: Die Völker sollten sich mitsamt ihren Götzen verantworten. Gott misst sich mit ihnen. Gott bestimmt, was geschehen wird. Sie sollen in der neuen Kraft hören, was Gott ihnen zu sagen hat. Können sie die Zukunft verändern? Was können sie überhaupt machen! Gott sagt gleichsam zu ihnen: „Ihr könnt mir ja mal Anweisungen geben, was ich zu tun habe.“