Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter inmitten der Söhne; ich habe mich mit Wonne in seinen Schatten gesetzt, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß: Dieser Ausspruch der Braut ist eine Reaktion auf den Vergleich des Bräutigams. Auf welch feine Weise weckt der Herr die Liebe und reagiert die Braut dann darauf. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1Joh 4,19). Wenn wir möchten, dass andere uns lieben, so lasst uns sie zuerst lieben, ob in der Ehe, der Familie oder in der Versammlung. Wer sich über mangelnde Liebe beklagt, beweist, dass er das Gesetz der Liebe noch nicht verstanden hat. Das ist das Gesetz des Christus (Gal 6,2; Joh 13,34-35).
Apfelbaum: Der Apfelbaum ist der König der fruchttragenden Bäume. Er spendet
Schatten vor der Hitze der Drangsal (Ps 36,7) und
gibt Frucht.
Die Bäume des Waldes geben zwar Schatten, aber keine essbare Frucht. Hier gibt es eine Ausnahme: ein Apfelbaum.
Mit Wonne: früher hatte Israel kein Verlangen nach Ihm (Jes 53,2-3). Hier erfüllt sich Psalm 36,6: „Wie köstlich ist deine Güte, o Gott; und Menschenkinder nehmen Zuflucht zu deiner Flügel Schatten.“ Sie hat sich in den Schatten des Apfelbaums gesetzt; dort ist sie zur Ruhe gekommen. Wir sind versetzt in himmlische Örter – dort sind wir zur Ruhe gekommen (Eph 2,6).
Frucht: Sie verlangt danach, sich von ihm zu ernähren: So essen wir Teile der Schlacht– und Speisopfer. „Nehmt, esst; dies ist mein Leib“ (Mt 26). Das bedeutet, alles, was Christus für uns ist, in uns aufzunehmen. Später riecht der Atem der Braut nach Äpfeln.
Beachte die fünffache Reihenfolge:
mit Wonne: Freude
unter seinen Schatten: Schutz (vgl. Jes 32,2)
ich habe mich gesetzt: Ruhe1
seine Frucht: Erfrischung
meinem Gaumen süß: Entzücken
1 Als der Herr die Volksmengen speiste, ließ Er sie sich zuerst lagern.↩︎