Behandelter Abschnitt 2Mo 13,1-2
Einleitung
Das vorherige Kapitel behandelt die Erlösung durch das Blut des Lammes von den Sünden bzw. das Gericht über die Erstgeburt Ägyptens. Die eigentliche Sünde Ägyptens ist Unabhängigkeit und Eigenwilligkeit (= Gesetzlosigkeit). Der Mensch denkt nicht an seinen Schöpfer, dem er für alles zu Dank verpflichtet ist. Gott kann, wenn Er Gericht an der Welt übt, aufgrund des Blutes vorbeigehen (= Passah).
Kapitel 13 zeigt uns, dass Gott ein Anrecht hat auf das, was Er erlöst. Er will ein Volk für sich haben. Das wird darin ausgedrückt, dass Gott die Erstgeburt von allem fordert, was Israel gehört, und zweitens, dass das Volk das Fest der ungesäuerten Brote, das unmittelbar auf das Passah folgte, feiern sollte. Das sind auch die beiden Seiten der Absonderung: positive Heiligung (Erstgeburt) und negative Absonderung vom Bösen (Sauerteig), was durch das Fest der ungesäuerten Brote vorgebildet wird.
Einteilung
Einleitung (V. 1.2)
Einzelheiten zum Fest der ungesäuerten Brote (V. 3–10)
Darbringung des Erstgeborenen für Gott (V. 11–16)
Der Beginn des Auszugs (V. 17‒22)
Verse 1.2
Und der Herr redete zu Mose und sprach: 2 Heilige mir alles Erstgeborene, alles, was den Mutterschoß durchbricht unter den Kindern Israel, an Menschen und an Vieh; es ist mein. Auf die Erlösung folgt die Heiligung der Erstgeburt. Was Gott erlöst, darauf hat Er ein Anrecht (1Kor 6,20). Erlösung ist, dass Gott ein Volk für sich haben will. Die Erstgeburt ist ein Bild des Vorzüglichsten der Kraft und des Besten des Menschen (Ps 78,51; 136,10; vgl. 4,22.23). Ein Sklave der Sünde gehört seinem Meister, wenn dieser ihn erkauft.
Christus ist der Heilige Gottes. Er ist der Erstgeborene aller Schöpfung (Kol 1,15) und der Erstgeborene aus den Toten (Kol 1,18). Die Versammlung ist die Versammlung der Erstgeborenen (Heb 12,23). Israel war der erstgeborene Sohn Gottes (2Mo 4,22.23). Der erstgeborene Sohn bekam in Israel ein doppeltes Teil.
Ebenfalls gehörte alle Erstgeburt vom Vieh dem Herrn: „Es ist mein“. Gott hat nicht nur ein Anrecht auf uns selbst, auf unser Leben, sondern auch auf unseren ganzen Besitz. Wir sind erlöst aus der Knechtschaft Ägyptens, aus der Knechtschaft der Sünde, um Gott mit unserem ganzen Leben und auch mit unserem Besitz zu dienen, mit allem, was wir sind und haben.