Und Mose sprach zum Volk: Erinnert euch an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Haus der Knechtschaft; denn mit starker Hand hat der Herr euch von hier herausgeführt; und es soll nichts Gesäuertes gegessen werden: Immer wieder, wenn Gott im Alten Testament über die Beziehungen zu seinem Volk Israel spricht, erinnert er an diese Tatsache, dass er sie aus Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft mit starker Hand herausgeführt hat. Gott hat das Volk nicht befreit, damit es sich selbst überlassen wäre oder sich selbst lebte, sondern um sich mit diesem Volk verbinden zu können, in seiner Mitte zu wohnen und ein Volk für sich zu haben, das Ihm diente (vgl. 3,12; 6,6–8; 4,23 „dass er mit diene“ (5,2.3.8; 7,26; 8,16.23; 9,1.13; 10,3.11.24–26). In der Nacht, in der das Volk das Passah feierte und Gott die Erstgeburt der Ägypter schlug, zog das Volk aus. Gott befreite es aus der Knechtschaft Ägyptens. Das Erinnern an den Auszug aus Ägypten ist verbunden mit der Tatsache, dass Gott uns mit dem Ziel erlöst hat, dass wir frei sind von der Sklaverei der Sünde und Ihm dienen. Die Freude über die Erlösung ist verbunden mit dem Dienst für Gott. Ein Christ, der Gott nicht dient, wird auch nicht mit Freude und Dankbarkeit an die Erlösung zurückdenken. Es gibt Christen, die die Reinigung ihrer Sünden vergessen haben (2Pet 1,9).
Es soll nichts Gesäuertes gegessen werden: Das zweite Ergebnis der Erlösung muss sein, dass nichts Gesäuertes gegessen wird. Durch die Erlösung sind wir von unseren Sünden befreit. Wie kann dann ein Erlöster wieder Verbindung mit Sauerteig (= Bösem, Sünde, von dem er doch erlöst ist) haben? Das sind die beiden Charakterzeichen eines Erlösten: (1) Dienst für Gott; (2) Abwesenheit der Sünde.
In 1. Korinther 5,7-8 wird das Passah eng mit dem Fest der ungesäuerten Brote verknüpft. Wenn wir teilhaben am Passah, an Christus, muss aller Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit beiseitegeschafft werden. Nachdem Paulus in Römer 1-11 die Erlösung beschrieben hat, zieht er in Kapitel 12 daraus die Schlussfolgerung, dass wir uns als lebendige Schlachtopfer Gott hingeben sollen.