Behandelter Abschnitt 2Mo 12,1-2
Einleitung
Das Passah ist die Grundlage jeder Beziehung Gottes zum Volk Israel. Gott konnte das Volk (a) deshalb durch das Rote Meer führen, (b) durch die Wüste führen und schließlich (c) in das Land bringen. Wir sehen, wie die Erlösung schrittweise von Gott offenbart wird. Das Volk war zwar nun sicher vor dem Gericht, doch sie mussten Stück für Stück erlöst und von Ägypten und der Macht der Sünde befreit werden.
Was in 4. Mose das Opfer der roten jungen Kuh ist und in 3. Mose der große Versöhnungstag, das ist in 2. Mose das Passah. Das 4. Buch Mose beschreibt den Weg des Volkes Gottes durch die Wüste; darum gibt Gott in 4. Mose 19 ein Mittel, wodurch das Volk von allen Verunreinigungen der Wüste gereinigt werden kann. Das 3. Buch Mose nennt uns alle Anordnungen, die Gott dem Volk gab, damit es Gemeinschaft mit ihm haben konnte; da ist die wichtige Grundlage der Gemeinschaft des Volkes Gottes mit Gott der große Versöhnungstag (3Mo 16), an dem der Hohepriester alljährlich ins Allerheiligste hineinging, um Blut an die Bundeslade und auf den Versöhnungsdeckel zu sprengen. So konnte Gott auf Grund des Blutes ein weiteres Jahr mit seinem Volk in Verbindung bleiben.
Eng verknüpft mit dem Passahfest ist das Fest der ungesäuerten Brote (vgl. 3Mo 23,4-8). Diese beiden Feste gehören unmittelbar zusammen, sie bilden eine feste Einheit, wie uns auch 1. Korinther 5 sehr klar macht. Im Passah sehen wir das vollständige Gericht Gottes über die Sünde.
Das Passah trennt das Volk endgültig von Ägypten und befähigt es, mit Gott in Verbindung zu kommen. Es gehörte mit zu den Vorschriften des Passahs, dass es in Eile gegessen werden musste, wobei die Kinder Israel ihre Lenden gegürtet, ihre Schuhe an ihren Füßen und ihren Stab in ihrer Hand hatten. Das Passah spricht auch aufs deutlichste von der Erwartung der völligen Erlösung, die das Teil des Volkes Gottes ist, wenn Gott Gericht über die Welt bringt. So sagt auch Paulus in 1. Korinther 11, dass wir den Tod des Herrn solange verkündigen, bis Er kommt. Was hier damals in Ägypten geschah, sollte aber beständig wiederholt werden, um das Volk an die Erlösung zu erinnern, die Gott einmal bewirkt hatte und wodurch er Israel zu seinem Volk gemacht hatte. Daher sollte dieses Fest jedes Jahr wieder gefeiert werden. So wie das Volk in der Geschichte die Passahfeier vernachlässigte, schwand auch das Bewusstsein über die Erlösung und die Tatsache, dass sie das Volk Gottes waren (vgl. das Wiederaufleben unter dem Volk in 2. Chronika 30 unter Hiskia).
Das Passah umfasst nicht alle Segnungen des Werkes Christi für sein Volk: Beim Passah findet man nicht die Gemeinschaft unter dem Volk. Das Passah ist das Gericht Gottes über unsere Sünde.
Einteilung
Anweisungen für das Schlachten des Passahs (V. 1‒13)
Die Feier des Passahs und des Festes der ungesäuerten Brote ist eine ewige Satzung (V. 14‒20)
Das Schlachten des Passahs (V. 21‒28)
Schlagen der Erstgeburt (V. 29‒36)
Aufbruch der Kinder Israel (V. 37‒42)
Satzung zur Teilnahme am Passah (V. 43‒51)
Verse 1.2
Und der Herr redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach: 2 Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der Erste sein von den Monaten des Jahres: Gott sprich zu Mose und Aaron, Er ordnet das Passahlamm an; Er schenkt die Erlösung; alles geht von Ihm aus. Zuerst offenbart Er sich als der Richter in Ägypten. Der Richter der Welt ist zugleich der Retter seines Volkes.
Im Land Ägypten: Das Passah ist das einzige Fest, das das Volk in Ägypten feierte. Es ist der Beginn der Beziehungen Gottes zu seinem Volk, die Grundlage, auf der Gott das Volk aus der Knechtschaft Ägyptens erlöste und es zu seinem Volk machte.
Der Anfang der Monate: Mit diesem Augenblick beginnt eine neue Zeitrechnung. Das Passahlamm ist der Anfang aller Wege Gottes mit seinem Volk: die Erlösung. Nun befreit Gott das Volk von der Knechtschaft Ägyptens, damit sie Gott dienen können.