Behandelter Abschnitt Jak 5,16-18
(V. 16–18). Das Gebet zu Gott kann durch gegenseitiges Bekennen begleitet sein. Allerdings ist hier kein Gedanke an ein Bekenntnis vor einem Priester oder Ältesten, sondern einer dem anderen (“einander“). J.N.D. hat trefflich gesagt: „Wie schlimm auch immer der Zustand des Ruins in der Versammlung Gottes sein mag, können wir doch immer einander unsere Fehler bekennen und füreinander beten, dass wir geheilt werden. Dazu bedarf es nicht eines offiziellen Auftrages, sondern es setzt Demut, brüderliches Vertrauen und Liebe voraus.
Wir können einander in der Tat unsere Fehler nicht ohne Vertrauen in die Liebe des Bruders bekennen. Wir mögen einen weisen, verschwiegenen Bruder auswählen (anstatt unsere Herzen einer indiskreten Person anzuvertrauen), aber diese Wahl ändert nichts an dem Zustand der Seele des Schuldigen. Nicht durch das Verstecken des Bösen, sondern durch das Öffnen seines Herzens befreit er sein Gewissen, vielleicht auch seinen Körper.“
Um uns in unserem Gebetsleben zu ermuntern, lenkt der Apostel unsere Gedanken auf Elia und zeigt uns, dass das inbrünstige Gebet eines Gerechten viel vermag. Elia hatte die gleichen Gefühlsbewegungen wie wir. Wie wir kannte er Zeiten der Niederlage und Niedergeschlagenheit, und dennoch wurde als Antwort auf sein Gebet der Regen für drei Jahre und sechs Monate zurückgehalten. In seiner Geschichte sehen wir die Entfaltung äußerlicher Kraft unter der Autorität Gottes, denn Elia sagt: „So wahr Jehova lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn es in diesen Tagen Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort“ (1Kön 17,1). Hier wird uns erlaubt, die geheime Quelle der öffentlichen Entfaltung der Macht zu erkennen. Er betete, und Gott hörte und beantwortete sein Gebet.
So lernen wir in jedem Abschnitt des Briefes, dass, ob wir von anderen ungerecht behandelt werden oder an einer Krankheit leiden oder ob wir selbst Unrecht begangen haben, das Gebet unsere Quelle ist. Und das Glaubensgebet – das inbrünstige Gebet eines Gerechten – vermag viel.