Behandelter Abschnitt Jak 5,1
Das Kommen des Herrn (Kapitel 5)
Der Apostel hat uns in Kapitel 1 die Schönheit des praktischen Christenlebens inmitten eines großen christlichen Bekenntnisses vorgestellt. Er hat uns dann in Kapitel 2 die Prüfsteine an die Hand gegeben, mit deren Hilfe wir die Echtheit des Bekenntnisses derjenigen prüfen können, die an unseren Herrn Jesus Christus glauben. Danach hat er uns in den Kapiteln 3 und 4 vor den verschiedenen Übeln gewarnt, die unter denen gefunden werden, die bekennen, eine lebendige Beziehung zu dem wahren Gott zu besitzen.
Im 5. Kapitel unterscheidet Jakobus nun deutlich zwischen den zwei Klassen: auf der einen Seite die große Masse der bloßen Bekenner, auf der anderen Seite diejenigen aus ihrer Mitte, die einen persönlichen Glauben an den Herrn Jesus besitzen. Als Jakobus diesen Brief schrieb, bildeten die zwölf Stämme das große Bekenntnis, während der göttliche Überrest aus wahren Gläubigen bestand. Heute wendet sich dieser Brief an die bekennende Christenheit und an die wahren Gläubigen inmitten dieses Bekenntnisses.
Der Apostel zeigt uns den wahren Zustand der beiden Gruppen: die eine äußerlich reich und wohlhabend, die andere arm und leidend. Jakobus stellt dann das Kommen des Herrn als Beendigung beider Zustände dar. Er ermahnt die Gottesfürchtigen zu stiller Geduld inmitten von Leiden und zeigt, dass die Leiden der Jetztzeit Teil der Zucht des Herrn zu ihrem Segen sind.
Die Reichen in dieser Welt (V. 1–6)
(V. 1–3). Der Apostel wendet sich zunächst an solche, die zwar bekennen, den wahren Gott anzuerkennen, in Wirklichkeit jedoch keinen persönlichen Glauben an den Herrn Jesus besitzen. Für sie hat der Reichtum und das Wohlergehen in dieser Welt Vorrang. Diese tun gut daran, das bald über die religiöse Christenheit hereinbrechende Gericht zu bedenken, und daher zu weinen und zu heulen im Hinblick auf das Elend, das über sie kommen wird. Ihre Besitztümer werden nicht nur zerstört werden und verrosten, sondern sie werden gleichzeitig die Mittel ihrer eigenen Vernichtung sein, so wie ein Feuer zerstört.
Wie oft sind Reichtümer schon zum Instrument der Vernichtung sowohl des Körpers als auch der Seele geworden, indem sie dem Menschen erlauben, jede Lust zu befriedigen und somit die Worte des Apostels beweisen. „Euer Gold und Silber. . . wird euer Fleisch fressen wie Feuer.“ Zudem wird die Zeit bald vergehen, denn wir leben „in den letzten Tagen“. So werden die Reichen dieser Welt gewarnt, dass das Gericht kommt (V. 1), die Reichtümer vergehen (V. 2), dass Menschen an Leib und Seele zerstört werden und die Zeit schnell vergeht (V. 3).