Behandelter Abschnitt Jak 2,8-9
(V. 8–9). Der Apostel schreibt solchen, die obgleich sie sich zum Christentum bekannten, doch Eiferer für das Gesetz waren (Apg 21,20). Wie stand nun ihr Bekenntnis zum Christentum im Verhältnis zu der Summe des Gesetzes – des königlichen Gesetzes – das durch Christus vorgestellt wird?
Auch die Christenheit heute stellt sich selbst unter Gesetz und kann daher auf gleiche Weise durch das Gesetz getestet werden. Das königliche Gesetz ist das der Liebe. Der Herr konnte sagen, dass „den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand“ zu lieben, das erste und große Gebot ist. Und er fügte das zweite, ihm gleiche Gebot hinzu: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Gott und den Nächsten zu lieben bedeutet, das ganze Gesetz zu erfüllen. Es ist unmöglich, ein anderes Gesetz zu brechen, wenn diese beiden gehalten werden.
Das Gesetz der Liebe ist das königliche Gesetz, das jedes andere Gesetz regiert. Dieses Gesetz zu erfüllen heißt somit, Gutes zu tun. Der Bekenner, der andere Personen ihrer Stellung nach beurteilt, liebt seinen Nächsten offensichtlich nicht wie sich selbst. Im Gegensatz dazu denkt er von dem reichen Nachbarn besser als von dem armen. Somit ist er als Gesetzesübertreter überführt.