Unwissende Lehrer, von der Wahrheit entblößt (Verse 3 bis 8)
Vers 3: Es ist also eindeutig, dass das Christentum nicht ein System zur Verbesserung oder Förderung unserer sozialen Stellung in dieser Welt ist. Es ist wahr, dass der Gläubige auf seinem Weg durch diese Welt Gutes tun soll und dass die Anwesenheit von Gläubigen in einem zu erwartenden guten Zustand nützliche Auswirkungen haben wird; trotzdem ist es nicht das große Ziel des Hauses Gottes, die Welt zu verbessern, sondern ein Zeugnis von der Gnade Gottes zu sein, damit noch Menschen aus dieser Welt herausgerettet werden können. Denn diese Welt geht trotz ihrer Zivilisation und so mancher sozialen Verbesserung ihrem Gericht entgegen.
Offensichtlich gab es in jenen frühen Tagen solche, die etwas anderes lehrten. Sie betrachteten das Christentum als bloßes Mittel zur Verbesserung der sozialen Zustände von Männern und Frauen, um dadurch diese Welt besser und freundlicher zu gestalten. Höchstwahrscheinlich hatten sie gelehrt, dass ein bekehrter Sklave, der nun unter die Herrschaft Christi gekommen war, sich als befreit von seinem irdischen Gebieter betrachten konnte. Eine solche Ansicht jedoch steht im Widerspruch zu „den gesunden Worten, die unseres Herrn Jesus Christus sind, und der Lehre, die nach der Gottseligkeit ist“.
Der Apostel führt hier also wieder die Gottseligkeit an, diesmal als ein Bewahrungsmittel vor dem Missbrauch der Vorzüge des Christentums. Die Gottseligkeit geht Hand in Hand mit der Furcht Gottes; sie vertraut auf den lebendigen Gott, der ein Erhalter aller Menschen ist. Wenn wir auf diese Weise unseren Weg gehen, werden wir davor bewahrt bleiben, das Christentum einfach als ein Mittel zur Verbesserung unserer irdischen Stellung gebrauchen zu wollen.