Vers 2: Der Apostel warnt nun in besonderer Weise die gläubigen Sklaven, die auch einen gläubigen Gebieter haben. Die Tatsache, dass sein Gebieter ein Bruder im Herrn ist, sollte nicht dazu benutzt werden, den einem Herrn von seinem Knecht gebührenden Respekt außer acht zu lassen. Jeder Mangel an dem gehörigen Respekt würde ein Versuch des Sklaven sein, das Christentum dazu zu benutzen, seine soziale Stellung zu verbessern und dadurch seinen eigenen irdischen Vorteil zu suchen.
In der Versammlung stehen Sklaven und Gebieter auf einem gemeinsamen Boden – beide sind gleich vor dem Herrn. Dort kann tatsächlich ein Sklave aufgrund seines geistlichen Zustandes oder aufgrund einer Gnadengabe eine führende Stellung einnehmen, mehr als sein Gebieter. Möchten sich jedoch die gläubigen Sklaven davor hüten und bewahren lassen, dass sie in die Versuchung kommen, die Vorrechte der Versammlung als Grund für ungebührliche Vertraulichkeit in den tagtäglichen Angelegenheiten ihren Gebietern gegenüber zu gebrauchen. Statt in ihren Pflichten den gläubigen Herren gegenüber nachlässig zu werden, sollten sie diesen vielmehr dienen, weil sie Treue und Geliebte sind und an den christlichen Wohltaten teilhaben.