Warnung vor dem Hochmut des Fleisches und Unterweisung zur Gottseligkeit
Der Apostel hat uns vor dem religiösen Fleisch, das von der Wahrheit abfällt und sich ein Leben der Enthaltsamkeit erwählt (Kapitel 4) und vor der weltlichen Gesinnung, die zu Schamlosigkeit und Genusssucht führt (Kapitel 5), gewarnt. In diesem abschließenden Kapitel werden wir nun vor dem Hochmut des Fleisches gewarnt, der das Geld begehrt und sich nach irdischen Vorteilen ausstreckt. Wieder besteht der Apostel auf der praktischen Gottseligkeit, um diesen Arten des Bösen begegnen zu können (Verse 3.5.6.11).
Im Verlauf seiner Ermahnungen stellt der Apostel uns gläubige Sklaven (Verse 1 und 2), stolze und unwissende Lehrer der Christenheit (Verse 3 bis 8), Abgeirrte, die durch die Reichtümer dieser Welt verlockt wurden (Verse 9 und 10), den Menschen Gottes (Verse 11 und 12), Christus, das vollkommene Vorbild (Verse 13 und 16), Gläubige, die in dieser Welt Reichtümer besitzen (Verse 17 bis 19) und solche, die sich zu der sogenannten Kenntnis bekennen (Verse 20 und 21), vor.
Gläubige Sklaven (Verse 1 und 2)
Vers 1: Das Kapitel beginnt mit Unterweisungen für gläubige Sklaven. Diese könnten versuchen, das Christentum als ein Mittel zur Verbesserung ihrer sozialen Stellung zu benutzen. Das Wesen der Sklaverei mag tatsächlich dem Geist des Christentums vollständig entgegen sein, trotzdem aber ist es nicht das große Ziel des Hauses Gottes, die Welt zu verbessern oder zu berichtigen, noch, die Vorteile derer zu suchen, die dieses Haus bilden, sondern die Herrlichkeit des Namens Gottes aufrechtzuerhalten und von der Wahrheit zu zeugen und sie zu stützen.
Ein gläubiger Sklave sollte deshalb seinem ungläubigen Gebieter alle Ehre erweisen, damit es in seinem Verhalten nichts geben möge, was einen Makel auf den Namen dessen bringen könnte, der in diesem Haus wohnt, oder was die Wahrheit verleugnen könnte, die dieses Haus aufrechterhalten soll.