Behandelter Abschnitt 1Tim 1,6-7
Warnungen im Blick auf das Missachten des Gebotes (Verse 6 und 7)
Verse 6 und 7: Nachdem uns der Apostel eindringlich auf die tiefe Bedeutung eines guten geistlichen Zustandes hingewiesen hat, warnt er uns nun in einem Zwischensatz, bevor er seine Belehrungen fortsetzt, vor den ernsten Ergebnissen, die ein Mangel an diesen moralischen Eigenschaften zur Folge hat.
Es gab in dem christlichen Kreis einige, die diese wichtigen geistlichen Qualitäten des Christentums vermissen ließen. Da es ihnen darin mangelte, hatten sie sich von der Wahrheit zu eitlem Geschwätz abgewandt. Das Christentum, das seine Grundlage auf der Gnade Gottes hat, bringt die Seele, das Herz und das Gewissen in die Gegenwart Gottes. Wenn diese Gnade übersehen wird, wendet sich das religiöse Fleisch ab zu leeren Worten, und führende Männer werden zu „Gesetzlehrern“. Solche haben weder eine Vorstellung von der Tragweite ihrer falschen Lehren, noch ein Verständnis von der rechten Anwendung des Gesetzes, das sie so unermüdlich und hartnäckig vertreten.
Welch ein ernstes Urteil ist diese Warnung des Apostels über den überwiegenden Teil der Lehren, die von den Kanzeln des Christentums aus verbreitet werden. Indem sie die wahre Gnade des Christentums und ihre Auswirkungen verlassen haben, hat sich das christliche Bekenntnis zu eitlem Geschwätz und zu Gesetzlehrern abgewandt; mit dem Ergebnis, dass das reine Evangelium der Gnade Gottes nur noch selten verkündigt wird.