Behandelter Abschnitt 1Thes 4,9-10
Liebe zueinander
„Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben; denn das tut ihr auch allen Brüdern gegenüber, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen“ (4,9.10).
Nachdem wir vor der Lust gewarnt wurden, die uns zur Sünde gegen Gott verleitet und zu Missstimmungen untereinander führen kann, ermahnt uns der Apostel „einander zu lieben“. Lust ist der direkte Gegensatz zur Liebe, denn die Lust ist die Befriedigung des Ich‘s, indem man auch auf Kosten anderer die eigene Freude sucht. Liebe dagegen ist die Verleugnung des Ich‘s und sucht das Gute des anderen. Der Apostel wusste, dass christliche Gemeinschaft nur in einer Atmosphäre der Liebe ausgelebt werden kann und ermuntert die jungen Gläubigen in Thessalonich ebenso wie uns heute, die Kraft wahrer Liebe mehr wertzuschätzen.
Der Apostel spricht in seinem Brief mehrfach über die Liebe:
Er hat ihre „Bemühungen der Liebe“ anerkannt (1,3).
Er erinnert sie an die Liebe, die er zu ihnen hat und führt sie so in die Gemeinschaft der Liebe (2,17).
Er betet, dass der Herr sie „überströmend werden lasse in der Liebe zueinander“ (3,12).
Er hatte über ihre Liebe gute Nachricht erhalten (3,6).
Er ermahnt sie noch mehr, in der Liebe zu wachsen (4,10).
Im letzten Kapitel dieses Briefes ermuntert der Apostel die Heiligen, das Schild des Glaubens und der Liebe anzuziehen.
Solche, die unter ihnen arbeiten und vorstehen, sollten sie über die Maßen in Liebe achten (5,8.13).
Liebe ist das Band der Vollkommenheit, das die Heiligen verbindet und Christus darstellt. Was auch immer für Fähigkeiten vorhanden sind, wenn Liebe fehlt, kann Christus nicht wirklich in den Heiligen dargestellt werden. In Johannes 13 sagt der Herr selbst: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13,35).