Behandelter Abschnitt 1Thes 2,13-20
Die Frucht der Fürsorge des Apostels
„Und darum danken auch wir Gott unablässig dafür, dass ihr, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt. Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch jene von den Juden, die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen entgegen sind, indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit sie errettet werden, um so ihre Sünden allezeit voll zu machen; aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.
Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns umso mehr befleißigt, euer Angesicht zu sehen, mit großem Verlangen. Deshalb wollten wir zu euch kommen (ich, Paulus, nämlich), einmal und zweimal, und der Satan hat uns daran gehindert. Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft? Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude“ (2,13–20).
Der letzte Teil dieses Kapitels beschreibt die herrlichen Früchte, die aus einem Dienst der Gnade, Liebe und Treue hervorgekommen sind. Dieser Dienst führte die Jungbekehrten auf den Weg des Glaubens (2,13–16), in den Kreis der Liebe (2,17.18) und gab ihnen die sichere und klare Hoffnung der kommenden Herrlichkeit (2,19.20).
Zuerst kann der Apostel Gott dafür danken, dass ihr Glaube auf dem festen Grund des Wortes Gottes ruht (2,13). Der Glaube ist in Christus, doch ist die Grundlage des Glaubens nicht das Wort des Lehrers, so begnadet er auch sein mag, sondern das Wort Gottes. Der Beweis dieser göttlichen Autorität des Wortes ist, dass es in den Glaubenden wirkt. Das Wort Gottes erreicht das Gewissen, wie es kein Menschenwort bewirken kann. Es wendet die Herzen von dem Götzendienst weg und bewirkt die großen Züge des christlichen Lebens: Glaube, Liebe und Hoffnung in unserem Herrn Jesus Christus.
Darüber hinaus bewirkte das Wort in ihrem Inneren, dass sie sich von Herzen mit dem Volk Gottes eins machten. Sie wurden „Nachahmer der Versammlungen Gottes, die in Judäa sind in Christus Jesus“ (2,14–16). Nicht nur teilten sie mit ihnen die Vorrechte, die ihnen gegeben waren, sondern wurden auch ihre Genossen in den Leiden für Christus. Die Thessalonicher litten unter ihren eigenen Landsleuten, so wie die Gläubigen in Judäa unter den Juden zu leiden hatten.
Der Widerstand der heidnischen Nationen wurde durch den Todeshass der Juden genährt. Die jüdische Nation hatte nicht nur die Propheten verworfen und ihren Messias getötet und so jedes Angebot der Gnade ihnen selbst gegenüber abgelehnt. Nein, sie füllten das Maß ihrer Schuld weiter an, als sie versuchten die Gnade aufzuhalten, als sie zu den Nationen ausging. Ihre Maßnahmen, die Gnade durch die Verkündigung des Wortes zurückzuhalten, gipfelten in der Verfolgung des Apostels der Nationen selbst. Sie „gefallen Gott nicht und sind allen Menschen entgegen“, und häufen so den Zorn auf sich.
Während die Thessalonicher die Feindschaft ihrer eigenen Landsleute in Kauf nahmen, erfreuten sie sich andererseits in dem neuen Bereich des christlichen Glaubens an der Liebe und der Gemeinschaft. Ihre Herzen waren mit dem Volk Gottes verbunden. Sie hatten sich zwar zeitweise nicht in der Nähe des Apostels und der Gläubigen befunden, doch bestätigt der Apostel, dass dies nur äußerlich und nicht „dem Herzen nach“ so war. Sie – und wir als Gläubige – sind durch ewige Seile der Liebe verbunden und die christliche Gemeinschaft bleibt auch in Schwierigkeiten wie zum Beispiel einer räumlichen Entfernung, bestehen. Wenn das Ende gekommen ist und Satan nicht mehr wirken kann, wird es die praktische Gemeinschaft in dieser Form nicht mehr geben.
Der Apostel sagt: „Deshalb wollten wir zu euch kommen (ich, Paulus, nämlich), einmal und zweimal, und der Satan hat uns daran gehindert“ (2,18). Hätte Gott die Pläne Satans nicht vereiteln können? Zweifellos! Und Er tut es auch, wenn es in Übereinstimmung mit seinen Wegen ist. So wird Er in Kürze den Satan unter seine Füße zertreten. Doch bis dahin kann Er Satan mitunter als Instrument benutzen, um die Gläubigen zu versuchen. Wenn der Herr dem Satan widerstehen würde, würden die Gläubigen den Segen, der aus diesen Übungen hervorkommt, nicht genießen können (2,19.20).
Schließlich lernen wir aus diesem Kapitel, dass die Liebe uns in den Leiden auf „die Ankunft unseres Herrn Jesus“ vorbereitet, was den Apostel veranlasst von „unserer Hoffnung“ zu sprechen.
Der Dienst des Apostels führt die Thessalonicher in den christlichen Bereich ein, der folgende Kennzeichen trägt:
den Glauben an das Wort Gottes (2,13),
die Liebe zueinander (2,17) und
die Hoffnung auf den kommenden Herrn (2,20).
Der Herr Jesus selbst ist das wahre Zentrum dieses Bereiches, denn Er ist der Mittelpunkt seines Volkes. Er ist der Eine, der unsere Zuneigungen zu Ihm wachruft und unsere Herzen so untereinander in seiner Gegenwart vereinigt. Diese Gemeinschaft untereinander in der Freude in dem Herrn Jesus werden wir in besonderer Weise dann genießen, wenn Er wiedergekommen ist. Dann wird keine Macht des Feindes mehr stören.