Behandelter Abschnitt Kol 4,7-9
Die abschließenden Grüße (Kapitel 4,7–18)
Die Grüße, mit denen der Brief schließt, stellen ein schönes Bild christlicher Liebe, eines gegenseitigen Interesses an den jeweiligen Umständen und eine zarte Fürsorge für das geistliche Wohlergehen des Volkes Gottes dar. Dieses herzliche Miteinander gab es im christlichen Bereich in den Tagen, bevor die Versammlung in ihrem praktischen Zustand als ein gemeinsamer Zeuge Gottes ruiniert wurde und das Volk Gottes durch Trennungen und Zersplitterungen gekennzeichnet wurde.
Tychikus und Onesimus
„Alles, was mich angeht, wird euch Tychikus kundtun, der geliebte Bruder und treue Diener und Mitknecht im Herrn, den ich ebendeshalb zu euch gesandt habe, damit er eure Umstände erfahre und eure Herzen tröste, mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der von euch ist; sie werden euch alles kundtun, was hier geschieht“ (Verse 7–9).
Zwei Brüder im Herrn – Tychikus und Onesimus – wurden im Dienst miteinander verbunden, um diesen Brief an die Versammlung in Kolossä zu übermitteln. Voller Dankbarkeit kann der Apostel von Tychikus nicht nur als von einem „Bruder“ sondern als von einem „geliebten Bruder“ sprechen. Er nennt ihn nicht nur einen „Diener“ sondern einen „treuen Diener“. Und er ist nicht nur ein Knecht, sondern ein „Mitknecht“ mit dem Apostel im Herrn.
Diese christlichen Züge waren bei diesem Diener so gleichmäßig vorhanden, dass seine Liebe seine Treue nicht behinderte und seine Treue nicht seine Gemeinschaft mit anderen ausschloss.
Onesimus war einer der Heiligen aus der Versammlung in Kolossä und wird ebenfalls als ein treuer und geliebter Bruder empfohlen, auch wenn hier nichts darüber gesagt wird, dass er im öffentlichen Dienst beteiligt war. Vielleicht war er kein „begabter“ Bruder. Wenn wir uns erinnern, dass er von seinem sozialen Stand her ein Sklave war, zeigt die Empfehlung, die er von Paulus erhielt, wie sehr er den Ermahnungen entsprach, die der Apostel soeben über Sklaven gegeben hatte.