Behandelter Abschnitt Kol 3,5-7
Das Leben der Welt besteht aus der Freude an den Dingen der Welt, so wie sie sind. Christus, der das Leben des Gläubigen ist, ist für die Blicke der Welt verborgen, so dass die Welt die Quelle und den Ursprung des christlichen Lebens nicht sehen kann. Man kann sagen, dass Christus dieses Leben ist, denn in Christus in der Herrlichkeit findet man die Offenbarung des Lebens des Gläubigen in der Sphäre, zu der dieses Leben gehört. Das Leben wird in all seiner Herrlichkeit sichtbar werden, wenn Christus erscheinen wird in Herrlichkeit – und wir mit Ihm. Dann wird erkannt werden, was den Gläubigen in seinem Leben in dieser Welt erhalten hat während der Abwesenheit Christi.
Das Leben der Welt
„Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, die Götzendienst ist, um derentwillen der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams kommt; unter denen auch ihr einst gewandelt seid, als ihr in diesen Dingen lebtet“ (Verse 5–7).
Nachdem der Apostel von dem Leben des Christen gesprochen hat, spricht er nun im Gegensatz dazu von den Dingen, die das Leben der Welt bilden. Er hatte schon davon gesprochen, dass wir im Blick auf die Religion dieser Welt gestorben sind. Nun möchte er, dass wir den Tod auf die Tätigkeiten des Fleisches in uns anwenden. Wir müssen das in uns wegschneiden, was uns mit dem Leben der Welt verbindet.
Wenn ein Engel durch diese Welt ginge, würde er durch sie nicht verunreinigt werden. Es gibt nichts in ihm, das auf die Verführungen dieser Welt eingehen könnte. In uns aber gibt es dieses Fleisch – eine Natur, die sehr schnell auf die Anziehungen der Welt und die Freuden der Sünde reagiert. Wir werden daher ermahnt, die verschiedenen Formen, in denen sich das Fleisch offenbart, wegzuschneiden und abzulehnen: die Begierden, Habsucht und Götzendienst des Fleisches.
Solange wir die Begierden nicht im Zaum halten, werden sie uns dahin bringen, irgendeine bestimmte Sache mit einem derart aufsaugenden Interesse zu verfolgen, dass diese spezielle Sache zu einem Götzen wird, der Gott ausschließt.
Der Christ ist dazu aufgerufen, die Glieder des Fleisches zu töten. Mit dem Fleisch ist am Kreuz gehandelt worden. Der Gläubige muss die verschiedenen Aktivitäten des Fleisches, das noch in ihm ist, behandeln. Die Glieder, von denen der Apostel in diesem Abschnitt spricht, können sich nicht auf die Glieder des Leibes beziehen.
Weit entfernt davon, diese Glieder unseres Leibes zu töten, werden wir in Römer 6 aufgefordert, unsere Glieder als Werkzeuge Gott zur Verfügung zu stellen (Röm 6,13). Die Glieder hier in Kolosser 3 beziehen sich auf unheilige Dinge, durch die sich das Fleisch äußert, genauso wie die tatsächlichen Glieder des Leibes die Werkzeuge sind für den Dienst des Leibes.