Behandelter Abschnitt Kol 3,1-2
Die praktische Wirkung der Auferweckung mit Christus (Kapitel 3,1–11)
Nachdem uns der Apostel vor der Religion der Welt gewarnt hat, die wir durch unser Gestorbensein mit Christus hinter uns zurückgelassen haben, ermahnt er uns nun, die positiven Segnungen, die das Teil derer bilden, die mit Christus auferweckt worden sind, auch praktisch zu verwirklichen.
Die Ermahnungen werden zuerst verbunden mit der neuen Welt des Segens, die dem Gläubigen eröffnet worden ist (Verse 1.2); dann mit dem neuen Leben (Verse 3–7), und schließlich mit dem neuen Menschen (Verse 8–11).
Der neue Bereich im Gegensatz zum alten Bereich des Menschen
„Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist;“ (Vers 1+2).
Zuerst spricht der Apostel von der neuen Sphäre im Gegensatz zur alten. Es ist klar, dass wenn Christus aus den Toten auferweckt worden ist, der Tod keine Herrschaft mehr über Ihn besitzt. Da der Gläubige mit Christus auferweckt worden ist, ist er von dem Tod, der Strafe der Sünde, befreit. Es gibt aber noch eine weitere große Wahrheit, die mit dem auferstandenen Christus verbunden ist.
Für den Gläubigen wird eine neue Szene mit neuen Beziehungen eröffnet. Als auferstandener Mensch konnte Christus zu Maria sagen: „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Nach seiner Auferstehung sah Ihn die Welt nicht mehr. Die Seinen aber, die Ihn von da an nicht mehr dem Fleisch nach kennen konnten, hatten nun eine Beziehung zu Ihm in Verbindung mit dem Vater und seiner neuen Stellung im Himmel.
Der Gläubige hat zwar noch mit dem Leben hier auf der Erde und den damit verbundenen Beziehungen zu tun, während er durch die Zeit geht, aber er ist schon jetzt mit Christus auferweckt worden und in neue Beziehungen gebracht worden, die mit der Szene droben zu tun haben, wohin Christus von der Erde aus eingegangen ist.
Wir werden nun ermahnt zu suchen, „was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes“. In diesem Abschnitt werden die Dinge, die droben sind, in einen Gegensatz zu den Dingen, „die auf der Erde sind“, gestellt. Diese Welt ist im Eigenwillen und mit eigener Kraft mit den unzählbaren Überlegungen beschäftigt, durch die man den Zustand der Welt verbessern und ein Friedensreich ohne Gott und ohne Christus einführen möchte. Wenn wir nach oben schauen, erkennen wir, dass es die Absicht Gottes ist, ein Universum des Glücks durch Christus einzuführen.
Gott zeigt uns die Sicherheit der Erfüllung seiner Pläne dadurch, dass er den Einen, den Menschen gekreuzigt haben, zu seiner Rechten erhöht hat. Christus am Kreuz ist der klare Zeuge des Versagens aller menschlichen Überlegungen. Christus in der Herrlichkeit zur Rechten Gottes ist das sichere Zeichen, dass Gott seine Absichten verwirklichen wird. Die Dinge, die droben sind, hängen alle von Christus zur Rechten Gottes ab und Gott hat sie für die Herrlichkeit von Christus und den Segen des Menschen bestimmt. Auf diese Dinge sollen wir unsere Gedanken richten, nicht auf die vergänglichen Dinge der Erde.
Unser Abschnitt zeigt auch deutlich, dass es droben Ruhe gibt. Dort gibt es keine Mühe mehr, denn Christus sitzt zur Rechten Gottes. Darüber hinaus gibt es Kraft droben, die das ganze Universum des Glücks aufrechterhalten kann, denn Christus ist an dem Platz der Macht – der Rechten Gottes. Sagt uns nicht Psalm 16, dass es zur Rechten Gottes „Fülle von Freuden“ und „Lieblichkeiten immerdar“ gibt? Freuden gibt es auch auf der Erde, aber Fülle von Freuden gibt es nur zur Rechten Gottes. Auf der Erde geht die Freude aus, aber im Himmel ist sie ewig und völlig vorhanden. Auf der Erde gibt es Lieblichkeiten nur für eine gewisse Zeit, im Himmel aber immerdar. Sind das nicht einige von den Dingen, die droben sind, auf die wir unser Sinnen setzen sollen, statt uns mit den Dingen der Erde zu beschäftigen?