(Vers 21) Das führt den Apostel zu der Aussage, dass Christus der alleinige Gegenstand vor seinen Augen war, der Ursprung und Beweggrund von allem, was er tat, so dass er sagen kann: „Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn.“ In diesem Vers wird die Gesamtheit unseres Weges durch diese Welt durch die so gegensätzlichen Worte „Leben“ und „Sterben“ zusammengefaßt. Es ist so gesegnet, bei Paulus zu sehen, dass sowohl Leben als auch Sterben mit Christus verbunden waren. Wenn er lebte, war es für Christus; wenn er starb, würde dies bedeuten, dass er bei Christus wäre. Christus als den einen Gegenstand seines Lebens zu haben erhielt ihn durch all die wechselnden Umstände der Zeit. Damit wurden dem Tod nicht nur alle seine Schrecken genommen, sondern dies machte den Tod zu etwas viel Besserem als das Leben in dieser Welt, in der Christus abwesend ist.
Das ist in der Tat wahre christliche Erfahrung, die für alle Gläubigen möglich ist. Und doch müssen wir leider bekennen, wie wenig wir sie in dem Maß kennen, in welchem der Apostel dieses Leben lebte. Wie konnten diejenigen, die in den Tagen des Apostels Christus aus Streit predigten (1,15), das ihrige suchten (2,21) oder auf das Irdische sannen (3,19) etwas von dieser wahren christlichen Erfahrung kennen? Lasst uns unsere eigenen Herzen erforschen, inwiefern wir mit einer lediglich seltenen Kostprobe solchen Segens, nur für Christus zu leben, zufrieden sind.
Für Paulus war es die ständige Erfahrung seiner Seele. Nicht nur war Christus sein Leben, sondern er sagt auch: „Leben ist für mich Christus.“ Es ist eine Sache, Christus als unser Leben zu haben – jeder Gläubige kann das sagen –, aber es ist eine andere Sache, das Leben wirklich zu leben, das wir besitzen. Ist Christus der eine Gegenstand vor unseren Augen, der uns von Tag zu Tag beschäftigt? Ist Er der Beweggrund für alles, was wir denken, sagen und tun?