Behandelter Abschnitt Eph 6,11-12
Die Macht des Feindes
Eph 6,11.12: Ziehet an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermöget wider die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.
Zunächst werden wir ermahnt, daran zu denken, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut zu kämpfen haben. Der Teufel mag tatsächlich Männer und Frauen benutzen, um dem Christen zu widerstehen und die Wahrheit zu leugnen, aber wir müssen hinter diese Werkzeuge sehen und den einen erkennen, der sie benutzt. Eine Frau von Fleisch und Blut widerstand Paulus in Philippi, aber Paulus erkannte den bösen Geist, der die Frau beeinflusste, und in der Kraft des Namens Jesu Christi ließ er sich in einen Kampf mit der geistlichen Bosheit ein, indem er dem bösen Geist befahl, aus der Frau auszufahren (Apg 16,16-18).
Ein wahrer Jünger aus Fleisch und Blut widerstand dem Herrn, als Petrus angesichts der Leiden des Herrn zu Ihm sagte: „Gott behüte dich, Herr!“ Aber der Herr erkannte die Macht Satans hinter dem Werkzeug und konnte sagen: „Geh hinter mich, Satan!“ (Mt 16,22.23).
Der Kampf geht also gegen Satan und seine Heere, unabhängig von den Werkzeugen, die er benutzen mag. Fürstentümer und Gewalten sind geistige Wesen, in einer herrschenden Stellung und mit Macht bekleidet, um ihren Willen auszuführen. Es gibt sowohl gute als auch böse Wesen; hier geht es um böse Mächte, und ihre Bosheit scheint sich in zweifacher Hinsicht auszubreiten. In Bezug auf die Weit sind sie die Weltbeherrscher dieser Finsternis, in Bezug auf die Christen sind sie die „geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“. Die Welt befindet sich in Finsternis und in Unkenntnis über Gott, und diese geistigen Wesen regieren und lenken die Finsternis des Heidentums, der Philosophie, der fälschlich sogenannten Wissenschaft, sowie die Treulosigkeit, den Aberglauben, das Verderben und die modernen Ansichten des Christentums. Der Christ ist ins Licht gebracht und mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet worden. Der Widerstand gegen den Christen nimmt durch die geistlichen Mächte einen religiösen Charakter an, mit dem Ziel, ihm die Wahrheit seiner himmlischen Berufung zu rauben, ihn auf einen Weg zu verleiten, auf dem die Wahrheit verleugnet wird, oder ihn in seinem Wandel in Gegensatz zur Wahrheit zu bringen.
Weiter werden wir über den Charakter des Widerstandes belehrt. Dieser ist nicht einfach Verfolgung oder ein direktes Verleugnen der Wahrheit, sondern der viel feinere und gefährlichere Widerstand, der als „die Listen des Teufels“ beschrieben wird. Eine List ist etwas, das schön und unschuldig aussieht und doch die Seele von dem Weg des Gehorsams abzieht. Wie oft versucht der Teufel in diesen Tagen der Verwirrung diejenigen, die die Wahrheit erkannt haben, auf Abwege zu führen, die am Anfang so wenig vom wahren Pfad abweichen, dass es übertrieben scheint, dagegen Einspruch zu erheben. Es gibt eine einfache Frage, die sich jeder persönlich stellen kann und durch die jede List aufgedeckt wird: Wenn ich diesen Weg verfolge, wohin wird er mich führen ?
Als der Teufel dem Herrn vorschlug, aus den Steinen Brot zu machen, um seinen Hunger zu stillen, schien eine solche Tat sehr harmlos. Dennoch war es eine List, die vom Pfad des Gehorsams gegenüber Gott weggeführt hätte und eine Verleugnung des Wortes gewesen wäre, das da sagt: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht.“
Um die gläubigen Galater von der Wahrheit des Evangeliums abzuziehen, benutzte der Teufel das Gesetz als List, um sie in eine gesetzliche Selbstgerechtigkeit zu verstricken. Um die Gläubigen in Korinth von der Wahrheit über die Versammlung abzuziehen, benutzte der Teufel die Welt als List, um sie in eine fleischliche Selbstgefälligkeit zu führen. Um die gläubigen Kolosser von der Wahrheit des Geheimnisses abzulenken, benutzte der Teufel die List der „eitlen Worte“, der „Philosophie“ und des Aberglaubens, um sie in eine religiöse Selbsterhebung zu verstricken. Das sind immer noch die Listen, mit denen wir heute konfrontiert werden.