Eph 5,27: … auf dass er die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
In der Zukunft wird Er in seiner Liebe die Versammlung sich selbst darstellen, „die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern heilig und tadellos sei“. Die gegenwärtige Heiligung von Vers 26 wird mit der Darstellung in Herrlichkeit in Vers 27 verbunden; das heißt der Zustand, in welchem wir Christus in der Herrlichkeit vorgestellt werden, nämlich „heilig und tadellos“ ist heute schon das Maß unserer Heiligung. Während wir hier sind, werden wir diesen Grad von Herrlichkeit nicht erreichen, aber es gibt keinen andern Maßstab. Außerdem ist der Zustand in der Herrlichkeit nicht nur der Maßstab unserer
Heiligung, sondern, wie es vollkommen in Christus zum Ausdruck kam, die Kraft unserer Heiligung.
Das Wort, das uns aufdeckt, was wir sind, und uns mit Christus in der Herrlichkeit beschäftigt, ist die Kraft zur Reinigung. Das Wort und die heiligende Wirkung von Christus in der Herrlichkeit werden durch den Herrn in seinem Gebet in Johannes 17 zusammengebracht: „Heilige sie durch die Wahrheit. Dein Wort ist Wahrheit“ (Joh 17,17). Und der Herr fügt hinzu: „Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit“ (Joh 17,19). Der Herr sondert sich selbst ab in der Herrlichkeit, als Anziehungspunkt für sein Volk auf Erden; und indem wir mit Ihm beschäftigt sind, werden wir in sein Bild verwandelt werden von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.
Leider hat die Christenheit darin völlig versagt, in dem Licht dieser großen Wahrheiten über Christus und die Versammlung zu wandeln. In der Praxis hat sie aufgehört, Christus seinen Platz als Haupt zu geben und sich damit auch geweigert, sich Ihm zu unterwerfen. Deshalb brauchen wir uns kaum zu wundern, dass die irdischen Beziehungen, die nach dem Muster von Christus und der Versammlung gebildet sind, nicht aufrechtgehalten wurden. Das führte auf der Seite der Frau zu einer weitverbreiteten Auflehnung gegen die Unterwürfigkeit unter den Mann und auf der Seite des Mannes zu Untreue und einem Mangel an Liebe gegenüber seiner Frau. Der Niedergang des Christentums und die Zerstreuung der Gläubigen in unzählige Spaltungen der Christenheit können auf zwei Übel zurückgeführt werden. Bekennende Christen haben den Platz der Unterwürfigkeit gegenüber Christus, der der Versammlung zusteht, aufgegeben und sich den Platz der Autorität, die dem Haupt gehört, widerrechtlich angeeignet.
Die Anfänge dieser Übel wurden schon in der Versammlung von Korinth gefunden. Dort setzten die Christen Führer an die Stelle von Christus und spalteten sich in Parteien, die ihren selbst gewählten Führern unterwürfig waren. Das Böse, welches seinen Anfang in Korinth nahm, hat sich im Christentum voll entwickelt. Hier hat der Klerikalismus (die Geistlichkeit) Christus als Haupt praktisch auf die Seite gestellt, und Unabhängigkeit hat die Stelle der Unterwürfigkeit gegenüber Christus eingenommen.