Der Wandel des Gläubigen als Kind Gottes
Eph 5,1: Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder,
In diesem Teil des Briefes werden die Gläubigen als solche gesehen, die nicht nur anerkennen, dass da ein Gott ist, sondern dass sie als seine Kinder mit Gott in Verbindung stehen. Der ganze Abschnitt ermahnt uns, so zu wandeln, wie es sich für Kinder Gottes geziemt. Das Wörtlein „nun“ verbindet diesen Abschnitt mit dem letzten Vers des vorherigen Kapitels. Gott hat uns gegenüber in Güte und Gnade gehandelt, und nun liegt es an uns, untereinander so zu handeln, wie Gott es mit uns getan hat. Deshalb werden wir ermahnt, Nachahmer Gottes zu sein „als geliebte Kinder“. Wir sollen nicht danach trachten, Nachahmer Gottes zu sein, um Kinder zu werden, sondern weil wir Kinder sind. Der Wandel als „geliebte“ Kinder bedeutet ein Wandel, der durch Zuneigungen regiert wird. Ein Knecht mag in gesetzlichem Gehorsam richtig wandeln, aber für ein Kind geziemt es sich, in liebendem Gehorsam voranzugehen. Wir sind keine Knechte, sondern Söhne.
Wir können Gott nicht in seiner Allmacht und Allwissenheit nachahmen, das wird auch nicht von uns verlangt, aber wir werden ermahnt, moralisch so zu handeln wie Er. Ein solcher Wandel wird durch Liebe, Licht und Weisheit gekennzeichnet; und in allen diesen Dingen können wir Nachahmer Gottes sein. In den nun folgenden Versen beschreibt der Apostel den Wandel, der mit diesen herrlichen moralischen Charakterzügen in Verbindung steht. Zuerst spricht er von einem Wandel in Liebe, im Gegensatz zu einer Welt, die durch die Lust gekennzeichnet ist (Eph 5,1-7). Zweitens ermahnt er uns, als „Kinder des Lichts“ zu wandeln, im Gegensatz zu denen, die in der Finsternis leben (Eph 5,8-14). Schließlich ermahnt er uns, „sorgfältig zu wandeln, nicht als Unweise, sondern als Weise“ (Eph 5,15-20).