Behandelter Abschnitt Gal 1,3-5
Der Apostel betont die Wichtigkeit dieses Briefes, indem er „alle Brüder“, die bei ihm waren, mit sich verbindet. So zeigt er, dass die Versammlungen in Galatien nicht nur die Wahrheit aufgaben, die Paulus gelehrt hatte, sondern auch den gemeinsamen Glauben der Brüder preisgaben. Das enthält zweifellos eine Warnung für uns und sollte uns innehalten lassen, bevor wir auf Dingen bestehen, die im Gegensatz zu der Wahrheit stehen, die von allen Brüdern festgehalten werden.
Die christliche Lehre von Paulus
„Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (1,3–5).
Nachdem Paulus auf der Wahrheit seiner Apostelschaft bestanden hat, gibt er in den folgenden Versen eine kurze aber zugleich schöne Zusammenfassung der Wahrheiten, die er lehrte:
Paulus verkündete die Größe und Wirksamkeit des Werkes Christi, denn Er selbst hat sich für unsere Sünden hingegeben. Wenn man sich zum Gesetz und seinen Festen zurückwendet, um damit etwas zu dem Werke Christi hinzuzufügen, dann würde man damit Christus in einem schlechten Licht erscheinen lassen. Man sagte damit praktisch, dass Er sich zwar selbst hingegeben hätte – diese unaussprechliche Gabe jedoch nicht ausreichend wäre.
Das Werk Christi regelt nicht nur die Frage der Sünden des Gläubigen, sondern befreit auch von der gegenwärtigen bösen Welt. Diejenigen, die uns wieder zurück unter das Gesetz bringen wollen, begehren im Fleisch wohl angesehen zu sein (6,12) und verbinden uns so wieder mit der Welt.
Die Lehre des Apostels war in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, unseres Vaters, und vor allem zur Verherrlichung Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gläubige zurück unter das Gesetz zu bringen, bedeutete schlicht, dem Willen des Menschen nachzugeben und Menschen zu erhöhen, um „im Fleisch wohl angesehen“ zu sein (6,12), „damit sie sich eures Fleisches rühmen“ (6,13).
So stellt der Apostel die Wirksamkeit der Person und des Werkes Christi an den Beginn des Briefes: es erfüllt unsere Bedürfnisse, es trennt uns von der Welt, es bewirkt den Willen Gottes zur ewigen Herrlichkeit Gottes.
Leider ist die Christenheit in weiten Teilen in diese Irrlehre der Galater hineingefallen. Während sie sich zum Christentum bekennt, setzt sie praktischerweise das Werk Christi durch die Werke von Menschen beiseite und gibt der Christenheit einen Platz in der Welt, mit dem törichten Bestreben, sie zu einer besseren und strahlenderen Welt zu machen. So versucht man, den Willen des Menschen zur Verherrlichung des Menschen auszuführen.