Behandelter Abschnitt 2Kor 5,13-14
Wenn sein Leben eine so deutliche Sprache sprechen würde, hätte er es nicht nötig, sich den Korinthern zu empfehlen. Er vertraute darauf, dass sein Leben für sie ein Anlass des Rühmens seinetwegen wäre. So hätten sie eine Antwort denen gegenüber, die sich ihrer äußeren Erscheinung wegen vor Menschen rühmten, während die reinen und verborgenen Beweggründe des Herzens vor Gott fehlten.
Die Liebe des Christus
„Denn sei es, dass wir außer uns sind, so sind wir es für Gott; sei es, dass wir vernünftig sind – für euch. Denn die Liebe des Christus drängt uns, indem wir so geurteilt haben, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind“ (Verse 13.14).
Im Gegensatz zu den herzlosen Angebern, die sich ihrer äußeren Erscheinung wegen rühmten, wurde der Apostel durch göttliche Zuneigungen angetrieben, die ihn außer sich brachten in der Freude alles dessen, was Gott ist. Zugleich machte ihn das äußerst nüchtern im Blick auf die Heiligen. Unabhängig jedoch davon, ob er außer sich war oder nüchtern, drängte ihn die Liebe des Christus. Diese Liebe ist in ihrer ganzen Fülle am Kreuz sichtbar geworden. Dort starb Christus für alle. Es ist das Zeugnis sowohl der Liebe Christi zu allen als auch des tiefen Bedürfnisses aller Menschen. So wurde Paulus in seiner Predigt der Welt gegenüber durch den Schrecken des Herrn und durch die Liebe des Christus gedrängt.
In diesen Herz erforschenden Versen kommen somit die praktischen Auswirkungen des Bewusstseins hervor, dass wir alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden müssen:
Was diese Welt betrifft, wurde der Apostel dazu geführt, die Menschen zu überreden.
Was sich selbst betrifft, führt ihn dieses Bewusstsein dazu, unter den Augen Gottes sein Leben zu führen, vor dem er offenbar war.
Was die Heiligen betrifft, wurde der Apostel dazu geführt, in einer Weise sein Leben zu führen, das ihn ihren Gewissen empfahl.
Der Apostel dachte in seinem Lebenswandel und auf seinen Wegen somit an die Nöte der Welt, an die Gottesfurcht und an die Gewissen der Heiligen.
„Und er ist für alle gestorben, damit die, die leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist“ (Vers 15).