Behandelter Abschnitt 1Kor 15,51-55
Aber das Natürliche kommt vor dem Geistigen, und der erste Mensch ist von der Erde, aus dem Staub dieser Erde gebildet; der zweite Mensch ist vom Himmel, und wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir – die Gläubigen – auch das Bild des Himmlischen tragen. Der Apostel spricht an dieser Stelle nicht davon, dass der Gläubige schon jetzt das Wesen Christi darstellen soll und so schon jetzt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt wird (2Kor 3,18), sondern von der völligen Übereinstimmung mit dem Bild des Himmlischen, wenn wir unsere Auferstehungsleiber haben werden. Es ist offensichtlich, dass diese jetzigen hinfälligen Leiber von Fleisch und Blut, die dem Verfall und der Verwesung unterworfen sind, das Reich Gottes und dessen Unverweslichkeit nicht erben können.
Verse 51–55
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod in Sieg“. „Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel“?“
Wenn das so ist, dann erhebt sich die Frage, wie und wann wir diese geistigen und unverweslichen Leiber erhalten werden; denn etliche Gläubige leben noch auf der Erde, und etliche Gläubige sind schon entschlafen. Der Apostel begegnet dieser Schwierigkeit dadurch, dass er ein Geheimnis enthüllt. Ein Geheimnis ist eine der Wahrheiten Gottes, die nicht gekannt sein konnte, bevor Er sie nicht Seinem Volk offenbart hatte. Wir lernen hier, dass nicht alle Gläubigen durch den Tod zu gehen haben werden: „Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden“.
Die Gläubigen des Alten Testaments – Hiob z. B. – wussten tatsächlich schon etwas von der Auferstehung der Toten (vgl. Hiob 19,25-27); aber sie wussten nichts von diesem großen Geheimnis, dass die natürlichen Leiber der lebenden Heiligen einmal in geistige Leiber verwandelt werden, ohne dass diese Heiligen durch den Tod gehen müssen. Welch ein Beweis von den gewaltigen Auswirkungen des Todes Christi! Durch diesen Tod ist für den Gläubigen dem Todesurteil, das über ihm lag, so ausreichend zu seinen Gunsten begegnet worden, dass er nun in das Bild des Himmlischen verwandelt werden kann, ohne durch den Tod gehen zu müssen.
Doch wenn wir auch nicht alle durch den Tod zu gehen haben werden, so werden wir aber alle – entschlafene und lebende Heilige – verwandelt werden. Diese große Verwandlung wird stattfinden in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Wenn der Apostel hier von der letzten Posaune spricht, spielt er wahrscheinlich auf die letzte Handlung beim Aufbruch eines römischen Lagers zu Beginn eines Marsches an; ein Bild, das in jenen Tagen gut zu verstehen war.