Behandelter Abschnitt 1Kor 10,12-14
Um uns vor dieser Gefahr zu warnen und damit wir nicht ebenso handeln, erinnert uns der Apostel an die verschiedenen Arten des Bösen, in welche viele der Israeliten gefallen waren. Zuerst begehrten sie die bösen Dinge dieser Welt und wurden der himmlischen Vorräte überdrüssig (4Mo 11,4-6). Indem sie diesen Gelüsten nachgaben, ließen sie als zweites zu, dass die sichtbaren und wahrnehmbaren Dinge zwischen ihre Seelen und Gott traten; sie fielen in Götzendienst und gaben sich der Befriedigung ihrer Gelüste hin: „Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um zu spielen“ (2Mo 32,1-6).
Als drittes fielen sie, nachdem sie sich von Gott abgewandt hatten, durch die unheilige Verbindung mit der Welt in schlimme Sünden, und sie kamen unter das Gericht Gottes (4Mo 25,1-9). Als viertes zerstörte die unheilige Verbindung mit der Welt jedes Empfinden für die Gegenwart des Herrn. Sie versuchten den Herrn, um seine Gegenwart zu erproben, mit den Worten: „Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?“ (2Mo 17,7). Dieses Reden gegen Gott führte zu einem ernsten Beweis Seiner Gegenwart durch Sein Handeln in Gericht (4Mo 21,5+6). Als fünftes murrten sie gegen die Wege Gottes mit ihnen und fielen unter die Gewalt ihrer Feinde (4Mo 14,2-4.45).
Diese Arten des Bösen sind hier offensichtlich nicht in der geschichtlichen, sondern in einer moralischen Reihenfolge angeordnet. Die Begierde steht dabei an der Spitze dieser Aufzählung, wie auch der Apostel Jakobus sagt: „. . . wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde“ (Jak 1,15). Sie führt zum Götzendienst, denn das, wonach wir begehren, wird zu einem Götzen zwischen der Seele und Gott. Dann wird durch diesen Götzendienst eine unheilige Verbindung mit der Welt geknüpft, was der Reihe nach alles Empfinden für die Gegenwart Gottes unter Seinem Volk zerstört und zum Murren und Aufstand gegen die Wege Gottes führt, mit denen Er die Menschen ihrer verderbten Wege wegen züchtigt.
Diese Arten des Bösen brachten das Gericht Gottes über die Israeliten herab. Sie wurden niedergestreckt, sie fielen, sie wurden von den Schlangen umgebracht, sie wurden von dem Verderber umgebracht. Darüber hinaus sind diese Dinge, die ihnen widerfuhren, Vorbilder für uns, damit wir nicht so handeln wie sie; damit wir nicht, während wir an den christlichen Zeremonien und Gebräuchen teilnehmen, der Begierde Raum geben und dadurch unter die Macht der Sünde, Satans und des Todes kommen.
Verse 12–14
„Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt. Daher, meine Geliebten, flieht den Götzendienst“.
Mit eindringlichen Worten fährt der Apostel fort, diese Warnungen an solche zu richten, die dem Bekenntnis nach Christen sind. Er warnt uns vor dem natürlichen Selbstvertrauen des Fleisches: (Siehe 1Kor 10,15)