Behandelter Abschnitt 1Kor 9,1-2
Nachdem der Apostel in dem vorhergehenden Kapitel die Freiheit des Gläubigen in dem Gebrauch von Speisen vertreten und uns gleichzeitig vor dem Missbrauch dieser Freiheit gewarnt hat, geht er nun in diesem Kapitel dazu über, von der Freiheit und den Rechten eines Dieners des Herrn zu sprechen – und wieder warnt er vor irgendeinem falschen Gebrauch dieser Vorrechte. Während er jedoch einerseits die Rechte der Diener des Herrn in solchen Dingen feststellt, erkennt er doch auch andererseits den wichtigen Grundsatz an, dass solche Rechte den Interessen Christi und Seines Volkes unterworfen sind und nicht der Selbstverherrlichung oder dem Befriedigen oder Verwöhnen des eigenen Leibes dienen.
Verse 1+2
„Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? Wenn ich für andere nicht ein Apostel bin, so bin ich es doch wenigstens für euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im Herrn“.
Aus dem zweiten Brief an die Korinther wissen wir, dass die Apostelschaft des Paulus von einigen in Zweifel gezogen wurde. Er beginnt also diesen Teil seines Briefes damit, sowohl seine Apostelschaft als auch seine Freiheit kurz zu verteidigen. Er besaß das bedeutendste Kennzeichen eines Apostels, denn er hatte Jesum, unseren Herrn, gesehen. Außerdem, wie konnten die Korinther irgendwelche Zweifel hinsichtlich seiner Apostelschaft haben, da sie doch selbst das Siegel und der Beweis davon waren, und außerdem ihr Bestehen als Versammlung das Ergebnis seines Werkes im Herrn war?