Besonnene Gedanken über uns und unseren Dienst (Vers 3)
„Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben worden ist, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern so zu denken, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ (Vers 3)
Als nächstes werden wir ermahnt, richtige und besonnene Gedanken über uns selbst zu haben. Wir werden davor gewarnt, von uns höher zu denken, als zu denken sich gebührt. In einem anderen Brief spricht der Apostel von denen, die „grundlos aufgebläht“ sind (Kol 2,18). Er zeigt dann, dass hinter diesem Hochmut der „Sinn des Fleisches“ und Egoismus stehen, welche die Selbstgefälligkeit des Fleisches nähren. Die Korinther dachten offensichtlich zu hoch von sich selbst. Sie waren „aufgebläht für den einen gegen den anderen“ (1Kor 4,6). Diese Aufgeblasenheit lässt uns hoch von uns selbst denken und führt dazu, dass wir den anderen verachten, um uns selbst zu erhöhen.
Stattdessen sollen wir besonnen denken und unsere Begrenzungen anerkennen. Gott gibt uns nur ein gewisses Maß des Glaubens. Diesen abgemessenen Umfang des Glaubens haben wir nötig, um den Dienst auszuführen, zu dem wir berufen worden sind. Wenn wir versuchen, die Arbeit eines anderen zu tun, werden wir schnell entdecken, dass wir dafür weder die notwendige Gnade noch den entsprechenden Glauben besitzen.