Behandelter Abschnitt Röm 9,10-12
Der Vorsatz Gottes nach Auswahl (9,10–12)
„Nicht allein aber das, sondern auch als Rebekka schwanger war von einem, von Isaak, unserem Vater, selbst als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten (damit der Vorsatz Gottes nach Auswahl bleibe, nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden), wurde zu ihr gesagt: ‚Der Größere wird dem Kleineren dienen‘“ (9,10–12).
Als zweites greift der Apostel die Geschichte Isaaks auf, um den gleichen Grundsatz anhand dessen beider Söhne zu beweisen. Im Fall Abrahams könnte ein Jude noch einwenden, dass es sich um Söhne verschiedener Mütter handelte. Im Blick auf die Söhne Isaaks kann ein solcher Einwand aber nicht geltend gemacht werden. Sowohl Jakob als auch Esau waren Söhne von Rebekka. Wenn der Segen also auf der Basis natürlicher Abstammung gegeben würde, würden die Nachfahren beider Söhne die Verheißungen erben. Dann aber müsste ein Jude dem Edomiter ebenfalls denselben Segen zubilligen, was keinem Juden in den Sinn käme.
So wird auch hier die natürliche Abstammung ausgeschlossen. Es bestätigt sich, dass der Segen sich nach der souveränen Auswahl richtet. So hatte Gott gesagt: „Der Größere wird dem Kleineren dienen“. Es kommt hinzu, dass dies vor ihrer Geburt gesagt wurde, also bevor sie „weder Gutes noch Böses“ getan hatten. Das beweist, dass Gottes souveräne Auswahl nicht von den Werken des Berufenen abhängt, sondern von der Gnade des Berufenden.