Israel war immer schon Gegenstand souveräner Gnade (9,6)
„Nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel“ (9,6).
Damit hat der Apostel die Angriffe gegen seine Person beantwortet. Nun kann er den Beweis antreten, dass die souveräne Gnade Gottes, die sich den Heiden zuwendet, die im Wort Gottes enthaltenen besonderen Verheißungen für Israel nicht wirkungslos macht.
Paulus hatte in den Kapiteln 1 bis 8 gelehrt, dass alle, sowohl Juden als Heiden, auf der Grundlage der unumschränkten Gnade in den Genuss des Segens kommen. Ein Jude würde nun sofort einwerfen, dass eine solche Lehre die Verheißungen leugnet, die den Juden aufgrund der natürlichen Abstammung zustanden. Diesen Einwand beantwortet der Apostel mit dem Hinweis, dass nicht alle, die der Abstammung nach zu Israel gehören, auch das Israel Gottes bilden, dem die Verheißungen gegeben wurden. Er bedient sich nun der Schrift, um diesen Hinweis zu belegen.