Christus in dem Gläubigen vor den Menschen sichtbar (8,10)
„Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen“ (8,10).
Ein weiteres gesegnetes Ergebnis davon, dass der Geist Gottes in uns wohnt, besteht darin, dass gesagt werden kann: Christus „in uns“. So ist der Gläubige nicht nur in Christus vor Gott, sondern Christus wohnt sozusagen seinem Charakter nach in den Gläubigen und kann so von Menschen gesehen werden. Der Heilige Geist wird Geist Christi genannt, da Christus in seinem Leben in der Kraft des Geistes tätig war (vgl. Apg 10,38). Er opferte sich durch den ewigen Geist Gott in seinem Tod (Heb 9,14). Und durch den Geist Gottes wurde Er aus den Toten auf erweckt (Röm 1,4). Man hat daher mit Recht gesagt: Das ganze Leben Christi war der Ausdruck der Wirkung des Geistes – des Geistes Gottes im Menschen.
Wenn der Geist Gottes, der in Christus vollkommen wirkte, im Gläubigen wohnt, dann kann es nicht anders sein, als dass Er den Charakter Christi im Gläubigen ausdrückt und wiedergibt. So wird Wirklichkeit, dass Christus in uns ist. Wenn aber Christus durch den Geist in uns ist, dann muss der Geist die Energie des geistlichen Lebens sein, so dass praktische Gerechtigkeit hervorkommen kann. Wenn dagegen das Fleisch die Energie des Lebens ist, kann nur Sünde dadurch hervorkommen. Dann wird der Leib zum Instrument, durch das sich das Fleisch sichtbar macht. Daher ist es so wichtig, den Leib in Bezug auf die Sünde als tot zu betrachten. Der Geist Gottes aber, der nun in dem Körper wohnt, ist die Quelle und Energie des Lebens im Blick auf praktische Gerechtigkeit.