Behandelter Abschnitt Röm 1,28-31
Schande nach Körper, Seele und Geist (1,28–31)
„Und weil sie es nicht für gut befanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie hingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt; erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gott Hassende, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige“ (1,28–31).
Der Zustand, der in den folgenden Versen beschrieben wird, zeigt ein furchtbares Bild der Abscheulichkeiten heidnischer Welt. Der Zustand, der in diesem Katalog von Verbrechen beschrieben wird, wird zu seiner Wurzel zurückverfolgt. Als die Menschen eine gewisse Kenntnis Gottes besaßen, „befanden sie es nicht für gut, Gott in Erkenntnis zu haben“. Die Menschen haben das Licht, das Gott ihnen von sich selbst gegeben hat, freiwillig aufgegeben. Als Folge davon wird der Mensch einem verworfenen Sinn hingegeben, um sich seinen verdorbenen Gedanken hinzugeben.
Die schreckliche Folge der Sünde ist ein Mensch mit geschändetem Körper (1,24), mit schändlichen Leidenschaften bzw. Zuneigungen (1,26) und verworfenem Sinn (1,28). Der Mensch ist gefallen, nach Leib, Seele und Geist. Die Schrift macht überaus klar, dass der Zustand der letzten Stufe der Christenheit nur mit sehr ähnlichen Worten und einer fast identischen Liste von Lastern beschrieben werden kann. In 2. Timotheus 3,1-5 zeigt der Apostel, dass der Zustand der Christenheit zu dem des Heidentums herabsinken würde. Dieselbe Wurzel wird dieselben Früchte hervorbringen, denn in 2. Timotheus 4,4 spricht der Apostel von bekennenden Christen in den letzten, schweren Tagen und sagt von ihnen: „Sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hinwenden“.
In den frühen Tagen der Weltgeschichte hatten die Menschen noch ein gewisses Maß an Kenntnis von Gott, so dass sie ohne Entschuldigung waren. Sie haben diese Kenntnis Gottes freiwillig aufgegeben. „Sie haben es nicht für gut befunden, Gott in Erkenntnis zu haben“, so dass sie moralisch unter Tiere sanken.
In diesen letzten Tagen haben wir die volle Kenntnis Gottes, der zu Zeiten des Alten Testaments in dichter Finsternis wohnte, jetzt aber im Licht vollkommen offenbart worden ist. In der Person des Sohnes hat sich Gott vollständig offenbart. Und doch erleben wir, dass die Menschen ihre Ohren auch jetzt von der Wahrheit abwenden und sich Fabeln zuwenden. Die Christenheit befindet es auch heute – wie früher – nicht für gut, Gott in Erkenntnis zu haben. Es besteht allerdings der ernste Unterschied, dass sich die Menschen früher von einer teilweisen Offenbarung Gottes wegwandten, während die Christen heute mit der vollen Offenbarung Gottes im Christentum nichts zu tun haben wollen. Das Ergebnis wird noch schrecklicher sein.
Unsere einzige Sicherheit ist, darauf zu achten, dass wir die Kenntnis Gottes in Übereinstimmung mit dem Licht seiner Offenbarung in Christus bewahren.